Knoblauchhonig selbst zu machen ist keine Hexerei, das macht ihn zum perfekten Anfangsprojekt für Fermentier-Interessierte. Es ist ein Rezept mit nur zwei Zutaten und einem Ergebnis, das neue Geschmackswelten aufmacht. Man braucht dafür nur knackig frischen Knoblauch und rohen Honig. Wenn man diese beiden Komponenten zusammenführt, entsteht wie von Zauberhand etwas Neues.

Foto: Ella Josephine Esque

Das lange Warten zahlt sich aus  

Da Knoblauch und Honig für sich allein schon sehr gesunde Eigenschaften haben, ist Knoblauch in Honig fermentiert für manche ein Wundermittel: zum Abnehmen, für den Stoffwechsel, gegen Grippe. Ich aber steh darauf, eines der besten Würzmittel der Welt bei der Hand zu haben. Alles Pikante, zu dem man Knoblauchhonig gibt, wird noch besser. So kann man ganz einfach mehr Umami oder auch extra Pepp in Gerichte bringen, falls man es darauf anlegt. Durch die Fermentation verliert der Knoblauch mit der Zeit seine Schärfe und verbindet sich mit dem Honig zu einem Aroma, das tiefer und interessanter wird, umso länger es Zeit zum Reifen hat.

Foto: Ella Josephine Esque

Zutaten

• 200 g frischer Knoblauch
• 300 g roher Honig

Zubereitung

Knoblauch schälen, alle braunen Stellen wegschneiden, in ein Glas geben, Honig darüber leeren und mindestens sechs Wochen fermentieren lassen.

Foto: Ella Josephine Esque

Extratipps oder ein paar Dinge, die man beachten sollte

• Es muss wirklich roher Honig sein, also einer, der nie über 40 Grad Celsius erhitzt wurde. Am besten bei der lokalen Imkerei oder am Bauernmarkt nachfragen.
• Knoblauch in Honig fermentiert kann man in jedem Glas machen, ideal ist ein Glas mit Drahtbügelverschluss, es funktioniert aber auch in ganz normalen Schraubverschlussgläsern.
• Glas am Anfang einmal am Tag kurz öffnen, um Druck abzulassen. Dabei bewegen und schwenken. Mir macht das Spaß, es ist wie in einem Chemieexperiment. Sinn dahinter: Der Knoblauch sollte immer wieder gut mit Honig benetzt werden, bis er dann irgendwann absinkt.
• Wenn man das Ferment ansetzt, ist es ganz normal, dass der Knoblauch stur oben schwimmt. Einfach immer wieder schwenken. Mit der Zeit gibt der Knoblauch Wasser an den Honig ab, der Honig wird langsam flüssiger. Wenig später fängt der Knoblauch an unterzugehen, zum Schluss hin verfärben sich die Zehen braun bis schwarz.
• Egal welches Glas Sie nehmen: Füllen Sie es höchstens zu zwei Dritteln, sonst geht es über, während es fermentiert.
• Einen Teller unterstellen. Sogar dann, wenn der letzte Punkt beachtet wurde. Es dauert zwar ein wenig, bis die Fermentation startet, sie kann aber sehr intensiv werden. Knoblauchhonig neigt dazu, stark zu schäumen, während er fermentiert.
• Geben Sie diesem Ferment ruhig etwas extra Zeit. Die von mir angegebenen sechs Wochen sind das Minimum. Es wird mit der Zeit immer besser und hält sich ewig. Deshalb gleich etwas mehr machen, denn richtig gut wird das Ferment ab einem Jahr.
• In kleine Gläser abgefüllt ist es ein perfektes Geschenk für kochbegeisterte Bekannte.
• Gerichte, die man mit fermentiertem Knoblauch würzen kann: Saucen, Salatdressings, Quiches, Aufläufe, Pestos, Schweinsbraten, Wild- und Fleischgerichte, Aufstriche, Suppen, Risottos …

Knoblauch in Honig fermentiert, zwei Jahre alt.
Foto: Ella Josephine Esque

Zur Inspiration hier zwei Rezepte, die mit Knoblauchhonig noch einmal besser werden, nachzulesen auf meinem Blog: Boeuf Stroganoff und Lammrücken in Rotweinsauce. (Ella Josephine Esque, 18.4.2019)

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