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Rund 8000 pensionierte Lehrkräfte und Lehramtsstudierende stehen an österreichischen Bundesschulen in den Klassenzimmern.

Foto: Getty Images / Mienny

Wien – Die Zahl der an den Schulen unterrichtenden Lehramtsstudenten und pensionierten Lehrer stagniert. Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos durch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Im Schuljahr 2017/18 waren demnach 39 pensionierte Lehrkräfte im Klassenzimmer im Einsatz sowie 1.290 Lehramtsstudierende. Generell blieb die Zahl der per Sondervertrag unterrichtenden Lehrer stabil.

Sowohl bei den unterrichtenden Pensionisten (2015/16: 44) als auch den Lehramtsstudenten (2015/16: 1.319) zeigt sich wenig Bewegung. In beiden Gruppen verteilen sich die per Sondervertrag unterrichtenden Lehrkräfte je zur Hälfte auf den Bundesschulbereich (AHS, BMHS) und den Pflichtschulbereich.

Pensionisten im Westen, Studierende im Osten

Auffällig bei den aus der Pension "reaktivierten" Pädagogen: Diese sind fast ausschließlich in Vorarlberg zu finden – 33 der 39 aufgelisteten Pensionisten stehen im Ländle im Klassenzimmer. Umgekehrt setzt im Pflichtschulbereich größtenteils Wien auf Lehramtsstudenten im Unterricht – auf die Bundeshauptstadt entfallen hier zwei Drittel des Werts für Gesamt-Österreich. An den AHS und BMHS sind Wien und Niederösterreich an der Spitze: 448 der 586 österreichweit unterrichtenden Lehramtsstudenten im Bundesschulbereich entfallen auf diese beiden Bundesländer. Relativ gesehen beachtlich sind auch die 45 unterrichtenden Lehramtsstudenten an AHS eziehungsweise BMHS im kleinen Burgenland – das sind mehr als in Oberösterreich (42).

Sonderverträge erhalten aber nicht nur "reaktivierte" Lehrer aus der Pension und Lehramtsstudenten, die vor Erlangung der vollen Unterrichtsberechtigung im Klassenzimmer stehen. Mit ihnen beschäftigt werden alle Personen, die nicht über die vollen Anstellungsvoraussetzungen verfügen – das betrifft etwa auch Absolventen reiner Fachstudien, Native Speaker für die Abdeckung der Minderheitensprachen oder des muttersprachlichen Unterrichts beziehungsweise Lehrer für den fachpraktischen Unterricht an BMHS.

Rund 8000 Sonderverträge

Laut einer Aufstellung des Bildungsministeriums schwankte der Anteil der per Sondervertrag beschäftigten Lehrer im Bundesschulbereich in den letzten fünf Jahren bei einem Wert um die sechs Prozent. Über alle Schultypen hinweg gibt es im laufenden Schuljahr insgesamt 7.900 Sonderverträge, das sind 6,4 Prozent aller Lehrer. An den Pflichtschulen werden Sonderverträge dabei mit 6,6 Prozent der Lehrer etwas öfter vergeben als an den AHS und BMHS (6,2 Prozent).

Die Neos befürchten aufgrund der Daten ein Zusteuern auf einen "Lehrermangel, der in manchen Bereichen dramatisch sein kann". "Die Entwicklung bei den Sonderverträgen zeigt, dass jetzt schon eine Personallücke klafft, sagt Bildungssprecher Douglas Hoyos. "Schließlich dürfen solche Verträge nur abgeschlossen werden, wenn trotz Ausschreibung niemand regulär gefunden wird. Die Regierung ist hier im völligen Blindflug unterwegs und hat keinerlei Strategien oder Konzepte parat. " Die Pinken fordern daher unter anderem die Förderung des Quereinstiegs von berufserfahrenen Akademikern sowie ein flexibleres Gehaltssystem. (APA, 13.3.2019)