Mexiko-Stadt – Angesichts der zahlreichen Journalistenmorde in Mexiko haben Menschenrechtler und Reporter ohne Grenzen den Internationalen Strafgerichtshof aufgefordert, sich mit den Fällen zu befassen. Die Morde und Entführungen von Journalisten seien ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" und eine gezielte Kampagne gegen die Presse, erklärte die Organisation Reporter ohne Grenzen am Dienstag in Mexiko-Stadt.

Nach ihren Angaben wurden zwischen 2012 und 2018 in Mexiko 102 Journalisten getötet. Der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, nannte die Morde "einen systematischen Angriff auf eine Bevölkerungsgruppe: Journalisten". Den mexikanischen Behörden warf er dabei "eindeutige Komplizenschaft".

Zusammen mit der mexikanischen Menschenrechtsorganisation Propuesta Cívica will Reporter ohne Grenzen den neuen mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador bitten, die Fälle vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen. Das ist nur Mitgliedstaaten und dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen möglich.

Mexiko gilt neben Afghanistan und Syrien als eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Die meisten Morde werden von der mexikanischen Justiz nicht geahndet. (APA, 13.3.2019)