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Die AUA hatte 2018 einen Passagierrekord verzeichnet, auch heuer steigt die Nachfrage.

Foto: REUTERS / Arnd Wiegmann

Wien – Höhere Kosten für Kerosin, niedrigere Erlöse pro Passagier, vor allem im Kontinentalverkehr, gestiegene Personalkosten, all das drückt den Gewinn der AUA. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank im abgelaufenen Jahr gegenüber 2017 um zehn Millionen auf 90 Millionen Euro. Ohne einen 40,5 Millionen Euro schweren Sondereffekt aus der geänderten Bilanzierung von Triebwerksüberholungen hätte es sich halbiert.

"Ganz passabel" nennt AUA-Chef Alexis von Hoensbroech das Ergebnis dennoch, um gleich nachzulegen: "Es ist zu wenig, um in die Langstrecke zu investieren." Die Rentabilität sei bisher nicht gut genug im Vergleich zu den Konzernschwestern, wiederholt von Hoensbroech, was er schon zu seinem Amtsantritt kundgetan hat. Während die Schwester Swiss eine Marge (bereinigtes Ebit) von zwölf Prozent ausweist, schafft die AUA derzeit knapp ein Drittel davon. Um konzernintern für neue Flieger infrage zu kommen, müssten es acht Prozent sein. Ein ambitioniertes Ziel, erwartet die Airline doch für heuer einen weiteren Gewinnrückgang.

Die AUA wolle sich dennoch Anfang 2020 bei der Mutter in Frankfurt um neue Langstreckenflieger, für deren Bestellung der Lufthansa-Aufsichtsrat am Mittwoch grünes Licht gegeben hat, bemühen. "Je mehr wir dieses Jahr unter Beweis stellen können, dass wir auf einem guten Weg sind, desto einfacher wird es, aber das wird sicherlich kein einfacher Weg", stimmt der AUA-Chef seine Belegschaft auf einen Sparkurs ein. Dieser wurde nun auch konkreter. 30 Millionen Euro will die Fluggesellschaft einsparen, Personalmaßnahmen nicht ausgeschlossen.

Die Zahl der Mitarbeiter ist dank der Einflottung der Beoing 777 zuletzt um 300 auf 7000 gestiegen. Dass sie nicht in Stein gemeißelt ist, hat von Hoensbroech bereits im Herbst angedeutet. Am Donnerstag erläutert AUA-Finanzchef Wolfgang Jani, dass der Sparkurs zum einen die Sachkosten und zu zwei Dritteln die Personalkosten betreffen soll. Beschlüsse soll es im zweiten oder dritten Quartal geben, sagt Jani. Neben der natürlichen Fluktuation schließt er aber "die eine oder andere Kündigung nicht aus".

Erlösseitig bleibt der Druck durch die Billigflieger-Konkurrenz in Wien groß. Noch verzeichnen Beobachter auch keine merkliche Kapazitätsausdünnung am Flughafen Schwechat. Die AUA reagiert notgedrungen mit günstigen Angeboten wie Städteflüge ab 39 Euro, etwa nach Paris, Mailand, Kopenhagen oder Berlin: "Wenn jemand tief auf uns zufliegt, fliegen wir tief zurück", so von Hoensbroech. (rebu, 15.3.2019)