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Dominik Paris holte sich am Ende einer für ihn phänomenalen Saison – quasi als Tüpfelchen auf dem "i" – seine erste Kristallkugel ab.

Foto: AP/Alessandro Trovati

Soldeu – Dominik Paris hat die Dominanz der Norweger im Super-G-Weltcup gebrochen. Der Südtiroler gewann am Donnerstag in Soldeu nach der Abfahrt auch das zweite Speedrennen des Weltcupfinales und holte sich damit seine erste Kristallkugel überhaupt. Er siegte vor dem Schweizer Mauro Caviezel (0,15 Sek.) und Vincent Kriechmayr (0,44), der sich vor Caviezel Rang zwei in der Disziplinwertung sicherte.

Der derzeit in Überform agierende Super-G-Weltmeister Paris ließ seinen Speed-Doppelpacks in Bormio und Kvitfjell das dritte Double in diesem Winter folgen, dazu hatte er die Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. "Es heißt, man ist bei allen Verhältnissen der Beste, das bedeutet für einen Skifahrer das meiste", sagte Paris.

In der Abfahrt hatte es trotz vier Saisonsiegen nicht zu Kristall gereicht, da musste er dem Schweizer Beat Feuz den Vortritt lassen. "Heute habe ich genau gewusst, ich darf keinen Fehler machen. Heute hätte ein Fehler sicher viel gekostet", meinte Paris, der nach sieben Disziplinerfolgen für Norwegen für eine Wachablöse sorgte. Für Italien war es der erste Super-G-Kugelgewinn seit Peter Runggaldier 1995.

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Vincent Kriechmayr verpasste Super-G-Kristall schlussendlich um 84 Punkte.
Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Kriechmayr, der wie insgesamt sechs Athleten noch die Chance auf die Kugel hatte, lieferte "ein gutes Rennen ab", verloren habe er es im oberen Teil. Besonders ein Sprung machte das Rennen zur großen Herausforderung, es war auch Glück, dass es keinen Verletzten zu beklagen gab. Der Oberösterreicher hatte wie seine Kollegen einen Funkspruch von Hannes Reichelt erhalten, und legte es so an, dass er nicht im Flachen landete. "Der Sprung ist ein Element eines Speedrennens", hielt sich Kriechmayr mit Kritik zurück.

Seine Saison bezeichnete er als "definitiv gut", die WM sei mit zwei Medaillen super gewesen, für den Weltcup habe er sich ein anderes Ziel gesteckt. "Die ganze Mannschaft wollte um eine Kugel mitfahren. Das ist uns nicht gelungen. In der Hinsicht müssen wir uns schon Kritik gefallen lassen. Trotzdem war es eine super Saison für mich, Zweiter ist auch nicht selbstverständlich." Das Ziel war gewesen, die erste Speed-Kugel seit Reichelt 2008 (Super-G) sowie Klaus Kröll 2012 (Abfahrt) zu holen. Dass misslang. Die Wartezeit wurde verlängert.

Kritik an mächtigem Sprung

Mayer beendete Rennen und Disziplinwertung als Sechster, zum wiederholten Male in diesem Winter war eine tolle Fahrt durch einen Fehler zunichte gemacht. "Das hat sich so durchgezogen heuer. Trotzdem war ich vom Technischen her sehr gut dabei, ich kann zufrieden sein. Verletzungsfrei und sehr konstant zwischen fünf und zehn, zweimal am Stockerl." Den Sprung bezeichnet er als "völlig unnötig", der Muskel in der Wade habe etwas abbekommen, es sei nichts Gravierendes, das könne man ausmassieren.

Der Salzburger Reichelt ärgerte sich sehr über den zweiten Sprung, er habe das schon bei der Besichtigung gesehen. "Eine Frechheit, sie hätten nach Innerhofer oder mir mal kurz stoppen und was tun müssen. Er ist komplett ins Flache gegangen, ich spüre das Kreuz und das Knie. Es ist traurig, dass man nicht reagiert." Er habe nach seiner Fahrt zu einem FIS-Verantwortlichen gesagt, dass man ein Kreuzzeichen machen könne, wenn das heute glimpflich ausgeht. Er selbst sei froh, dass die Saison zu Ende sei und traurig, dass es nicht besser gelaufen sei, er war nie auf das Podest gekommen. (APA, 14.3.2019)

Herren-Super-G am Donnerstag beim Finale in Soldeu:

1. Dominik Paris (ITA) 1:20,42
2. Mauro Caviezel (SUI) 1:20,57 +0,15
3. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:20,86 +0,44
4. Kjetil Jansrud (NOR) 1:21,00 +0,58
5. Christof Innerhofer (ITA) 1:21,12 +0,70
6. Matthias Mayer (AUT) 1:21,44 +1,02
7. Adrian Smiseth Sejersted (NOR) 1:21,56 +1,14
8. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1:21,65 +1,23
9. Beat Feuz (SUI) 1:21,67 +1,25
10. Christian Walder (AUT) 1:21,69 +1,27
11. Hannes Reichelt (AUT) 1:21,78 +1,36

12. Bostjan Kline (SLO) 1:21,88 +1,46
13. Travis Ganong (USA) 1:21,93 +1,51
14. Josef Ferstl (GER) 1:22,04 +1,62
15. Alexis Pinturault (FRA) 1:22,11 +1,69
16. Ryan Cochran-Siegle (USA) 1:22,24 +1,82
17. Christoph Krenn (AUT) 1:22,62 +2,20
. Brice Roger (FRA) 1:22,62 +2,20
19. River Radamus (USA) 1:23,16 +2,74

Ausgeschieden: Klemen Kosi (SLO), Johan Clarey (FRA), Marco Odermatt (SUI), Adrien Theaux (FRA)

Super G-Wertung (7):

1. Dominik Paris (ITA) 430
2. Vincent Kriechmayr (AUT) 346
3. Mauro Caviezel (SUI) 324
4. Kjetil Jansrud (NOR) 316
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 299
6. Matthias Mayer (AUT) 295
7. Aksel Lund Svindal (NOR) 219
8. Johan Clarey (FRA) 200
9. Josef Ferstl (GER) 197
10. Christof Innerhofer (ITA) 191
11. Max Franz (AUT) 185
12. Beat Feuz (SUI) 182
13. Adrian Smiseth Sejersted (NOR) 173
14. Hannes Reichelt (AUT) 149
15. Adrien Theaux (FRA) 133

Gesamtwertung nach 36 Rennen:

1. Marcel Hirscher (AUT) 1508
2. Alexis Pinturault (FRA) 1015
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 988
4. Dominik Paris (ITA) 950
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 739
6. Beat Feuz (SUI) 722
7. Mauro Caviezel (SUI) 696
8. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 651
9. Marco Schwarz (AUT) 560
10. Kjetil Jansrud (NOR) 538
11. Christof Innerhofer (ITA) 501
12. Matthias Mayer (AUT) 496
13. Daniel Yule (SUI) 491
14. Loic Meillard (SUI) 481
15. Ramon Zenhäusern (SUI) 471