Paris/Montreal – Gegen den päpstlichen Gesandten in Paris, Luigi Ventura, ist erneut der Vorwurf sexueller Belästigung laut geworden. Ein dritter Mann erstattete Anzeige gegen den 74-Jährigen, wie es am Mittwochabend von Seiten der Ermittler hieß. Er wirft dem Nuntius wie auch die anderen Kläger vor, ihn unsittlich am Hintern angegriffen zu haben.

Gegen den päpstlichen Gesandten ermittelt deshalb bereits seit Ende Jänner die Pariser Staatsanwaltschaft. Der neue Vorfall soll sich bei einem Treffen der italienischen Gemeinschaft in Paris im vergangenen Jahr ereignet haben, wie es hieß. Ventura ist seit 2009 Gesandter in Frankreich. Die Regierung hatte den Vatikan in der Sache bereits zum Handeln aufgerufen. Europaministerin Nathalie Loiseau sprach von "schwerwiegenden" Vorwürfen gegen den Nuntius.

Gegen Vertuschung

Ein ähnlicher Vorwurf wurde aus Kanada bekannt, wo Ventura früher als Nuntius auf Posten war. Papst Franziskus hatte Ende Februar zum Abschluss einer Missbrauchskonferenz im Vatikan angekündigt, künftig transparent mit solchen Vorwürfen umzugehen. Die Kirche wolle Missbrauchsfälle nicht mehr vertuschen oder verharmlosen, versprach er. (APA, 14.3.2019)