Helikopter-Eltern-Test. Kriegen Sie bei diesem Bild Schnappatmung, dann besteht zumindest eine Gefährdung. Bekriteln Sie den Klettverschluss statt modischer offener Schuhbänder, dann nicht.

Foto: Steffen Arora

Haben Sie schon gesehen? Es wird langsam aber doch Frühling. Endlich kann man die lieben Kleinen wieder am Radl rumkutschieren, ohne sie nach der Ankunft erstmal auftauen zu müssen. Und nachdem allerorts das Elterntaxi von den Schulzubringerstraßen verbannt werden soll, ist das Radl sowieso die bessere Alternative für den Kindertransport. Waren seinerzeit die Mitfahr-Möglichkeiten eher unbequem – Packlträger oder Oberrohr – in den 1970er wäre manch ein gestandener Mann lieber dem Herzzickzack erlegen als auf sein Fahrrad einen Kindersitz zu montieren –, gibt es mittlerweile unzählige Möglichkeiten, Kinder am Fahrrad mitzunehmen.

Kistenräder

Seit einer Gesetzesnovelle vor wenigen Jahren ist es auch hierzulande wieder erlaubt, Kinder vor dem Lenker, sprich in klassischen Kistenrädern zu transportieren. Diese Kistenräder haben den Vorteil, dass die Fratzen in einem robusten Metallrahmen und auf soliden Sitzbänken hocken. Viele Modelle haben zudem ein Dach, sodass auch Regen und Sturm keine Ausreden sind. Zumindest für die Passagiere.

Alt und weniger gut, aber nach wie vor beliebt, der klassische Anhänger. Je nach Sportlichkeit kann auch der ganz schön ins Geld gehen. Großer Nachteil: Man hat die Kinder nicht im Blickfeld – oder den Verkehr. Je nachdem. Außerdem sitzen die Kinder sehr niedrig, quasi auf Auspuffhöhe, und damit auch unter dem Blickfeld der Autofahrer. Was noch dazu kommt, ist, dass einige Billgversionen von diesen Anhängern recht filigrane Alukonstrukte sind, in denen man am besten gar nichts mitführt, an dem man auch nur ein wenig hängt.

Kindersitz

Bleibt der klassische Kindersitz, der am Sattelrohr befestigt wird. Auch hier ist Vorsicht geboten, da zum Beispiel Carbonrahmen und auch teure Mountainbike-Alurahmen nicht dafür gebaut sind, solche drangeklemmten Lasten zu tragen. Am besten ist es, wie immer, die Herstellerangaben zu beachten, da auch die Garantie erlischt, wenn es durch die falsch oder unerlaubte Montage eines Kindersitzes zu einem Schaden kommt.

In anderen Ländern wie den Niederlanden oder Dänemark sind auch einfachere Sitzgelegenheiten, etwa am Oberrohr, erlaubt und durchaus beliebt. Und dann gibt es noch die halben Kinderräder, die statt eines Vorderrades eine Vorrichtung haben, mit der sie ein Erwachsener an sein sein Rad hängen kann. Da haben wir dann aber wieder das Problem, dass das Kind so nur schlecht vom Fahrer gesehen wird.

Wie machen es Sie?

Wie transportieren Sie Ihr Kind am Fahrrad? Was ist Ihnen am liebsten, was erscheint Ihnen am sichersten und wo würden Sie Ihr Kind nie im Leben draufsetzen? Welche Probleme sind Ihnen beim Kindertransport aufgefallen, wie haben Sie diese gelöst und zu welchen Problemstellungen suchen Sie noch eine Antwort? Vielleicht kommen wir hier gemeinsam ein Stück weiter. Schon alleine darum erzählen Sie uns aber bitte auch von Ihren Erfahrungen und auch Erlebnissen. (Steffen Arora, Guido Gluschitsch, 31.3.2019)