Der tiefere Sinn einer Pressekonferenz liegt in der Informationsweitergabe. Auch wenn dies mal gut, mal weniger gut funktioniert, aber der Wille zählt. Spannend wird es, wenn zwar zu einem Gespräch für Medienschaffende geladen wird, aber gleich in der Einladung steht, dass man ohnehin nichts Inhaltliches sagen werde.

So geschah es bei der Präsentation des mit Spannung erwarteten Endberichtes der Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt. Lediglich vage Aussagen servierte der als Visitator vom Papst eingesetzte Salzburger Erzbischof Franz Lackner als Bilanz einer hoffentlich eingehenden Prüfung.

Die Probleme in der Führungsetage der Kärntner Kirche waren lange bekannt: der autoritäre Führungsstil des damaligen Bischofs Alois Schwarz, dessen umstrittenen Personalentscheidungen, angebliche finanzielle Ungereimtheiten, mangelhafte Kommunikation des Bischofs mit den Kirchengremien, der Zölibat als bischöflicher Stolperstein.

Auf alle diese Punkte wurde jetzt kaum eingegangen: Kränkungen und Verletzungen habe es zwar gegeben, sowie Mängel beim Einhalten kirchenrechtlicher Vorschriften. Aber zumindest wurden keine Kirchenbeiträge in Eigenregie verbraten. Ob der Herr Bischof im Alleingang zu tief in den Mensaltopf gegriffen hat, hat das Kirchenvolk nicht weiter zu interessieren. In aller Eile hat man lieber die 50 Seiten in Rom abgeliefert. Was dort passiert, ist offen. Aber vielleicht gibt es eine Pressekonferenz. (Markus Rohrhofer, 15.3.2019)