Werner Kogler geht für die Grünen als Listenführer in die EU-Wahl.

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Nummer drei, zwei und eins (von links): Monika Vana, Sarah Wiener und Werner Kogler.

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Wien – Die Grünen haben beim Bundeskongress am Samstag wie erwartet ihren Bundessprecher Werner Kogler zum Spitzenkandidaten für die EU-Wahl im Mai gekürt. Kogler, der ohne Gegenkandidaten für Platz eins der Liste kandidiert hatte, wurde von 98,6 Prozent der Delegierten gewählt.

Er bekam 216 von 223 abgegeben Stimmen. Vier Stimmen waren ungültig. "Ja, ich nehme die Wahl an. Ich setze auf euch. Ich werde mir nicht jeden Finger ausreißen, aber ziemlich viele. Das erwarte ich auch von der Bewegung", sagte er nach Bekanntgabe des Ergebnisses.

Der 40. Bundeskongress der Grünen findet in der Expedithalle am Kulturareal der früheren Ankerbrotfabrik in Favoriten statt. Hinter Kogler soll die bekannte TV-Köchin Sarah Wiener als Listenzweite in die Europawahl gehen.

Die Veranstaltung unter dem Motto "Mutig für Europa" begann mit einer Trauerminute für die diese Woche verstorbene langjährige Grünen-Politikerin Gabriela Moser. Auch Werner Haslauer, dem im Februar verstorbenen ersten Grünen Bundesgeschäftsführer, wurde gedacht.

Die Spitzenkandidatin der Wiener Grünen, Birgit Hebein, begrüßte die Teilnehmer als Gastgeberin. "Wir wissen, der Wahlkampf wird eine beinharte Auseinandersetzung werden, eine Weichenstellung, wo es um eine entscheidende Frage geht: Entwickelt sich Europa in die Richtung der Rechten, der Spaltung oder entwickelt sich Europa im Sinne des Zusammenhalts", schwor sie die Delegierten auf den Wahlkampf ein.

Auch in Richtung der türkis-blauen Bundesregierung zeigte sie sich kämpferisch: Es gehe "um die Abwehr des Angriffs auf unseren Rechtsstaat, unsere Demokratie und unseren Sozialstaat", sagte Hebein. "Wir spüren es auch in Wien, eiskalt ziehen sie ein Armutsbeschaffungsgesetz durch", empörte sie sich und betonte: "Wir stellen uns diesen Entwicklungen entgegen."

Auf Platz drei kandidiert die EU-Abgeordnete Monika Vana. Danach werden auch noch die Plätze vier bis sechs fixiert. Die Grünen werden sich nach jetzigem Umfragenstand mit einem Mandat begnügen müssen. Für den Einzug von zwei Mandataren ins EU-Parlament bräuchten sie rund neun Prozent Stimmanteil. Bei der Wahl 2014 hatten sie noch den Rekordwert von 14,5 Prozent und damit drei Mandate geschafft. (APA, 16.3.2019)