Malabo – Die Behörden im zentralafrikanischen Äquatorialguinea haben den renommierten Menschenrechtsaktivisten Alfredo Okenve festgenommen. Der Vertreter der Bürgerrechtsbewegung CEID-GE sei am Freitagabend am Flughafen der Hauptstadt Malabo festgenommen worden, als er ein Flugzeug nach Spanien besteigen wollte, sagte sein Kollege Mariano Nkogo am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Anschließend sei er mit einer Militärmaschine in seine Heimatstadt Bata gebracht und unter Hausarrest gestellt worden. Die Polizei bestätigte die Festnahme. Okenve war nach Malabo gekommen, wo er am Freitag einen deutsch-französischen Menschenrechtspreis entgegennehmen sollte, wie ein Diplomat aus der Region berichtete. Nach Protesten der Regierung gegen eine angeblich "undurchsichtige" Entscheidungsfindung bei der Preisvergabe hätten die Botschaften der beiden Länder die Verleihung abgesagt.

Pass beschlagnahmt

Nach Angaben Nkogos beschlagnahmten die Sicherheitskräfte Okenves Pass und sein Handy und stellten ihn unter Bewachung. Seine Festnahme wurde auch von einem Flughafenpolizisten und der oppositionellen CPDS-Partei bestätigt.

Unbekannte hatten Okenve im vergangenen Oktober in der Nähe seines Heimatorts zusammengeschlagen. Er flog zur Behandlung nach Spanien. Erst im Februar kehrte er wieder in seine Heimat zurück.

Äquatorialguinea wird seit 39 Jahren von Präsident Teodoro Obiang Nguema autoritär regiert. Kritiker werfen dem 76-Jährigen Korruption, Unterdrückung der Opposition sowie wiederholte Wahlfälschungen vor.

Der zentralafrikanische Staat ist ein wichtiger Ölproduzent. Die enormen Einnahmen kommen aber nur einer kleinen Elite zugute. Der Großteil der 1,2 Millionen Einwohner in der früheren spanischen Kolonie lebt in Armut. (APA, 16.3.2019)