Veysonnaz – Snowboarder Alessandro Hämmerle hat am Samstag mit dem Gewinn des Cross-Gesamtweltcups den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 25-jährige Vorarlberger belegte beim Saisonfinale in Veysonnaz Rang zwei und zog in der Endabrechnung mit 2.440 Punkten noch am Deutschen Martin Nörl (1.970) vorbei, der auch noch hinter den Italiener Omar Visintin (2.035) auf Rang drei zurückfiel.

Zwei Podestplätze in fünf Rennen reichten Hämmerle, um am Ende ganz oben zu stehen. Bei der vorletzten Weltcup-Station in Baqueira Beret hatte er zuletzt seinen einzigen Saisonerfolg, den siebenten seiner Laufbahn, gefeiert. "Es geht mir überragend. Es hat doch ein sehr großer Druck auf mir gelastet, weil ich das letzte Rennen souverän gewinnen konnte und die Trainings hier sehr gut waren und ich gewusst habe, dass ich den Weltcup aus eigener Kraft gewinnen kann", sagte Hämmerle.

Zwei Sieger

Erst im Finale fiel die Entscheidung über den Weltcup-Endstand. "Er war der klare Sieger, aber ich habe mich auch wie ein Sieger gefühlt, weil ich gewusst habe, die Kugel gehört mir", schilderte der zweitplatzierte ÖSV-Athlet, der nur dem Spanier Lucas Eguibar den Vortritt lassen musste. Im Finish habe er noch einmal alles rausgehaut, was an Energie vorhanden war. "Ich habe auch einen super Speed gehabt", hob Hämmerle auch das gute Material hervor.

Mit zwei Top-Zwei-Plätzen in Folge präsentierte er sich erst im Saisonfinish so richtig stark. "Ich bin schlecht in die Saison gestartet. Dann haben wir viel getüftelt und einen guten Schritt nach vorne gemacht, damit wir am Schluss vorne mitmischen haben können", resümierte Hämmerle. Für ihn ging mit dem Triumph ein Jugendtraum in Erfüllung. "Markus (Anm.: Schairer) hat vor zehn Jahren die Kugel mit nach Hause ins Montafon genommen. Ich bin froh, dass ich es jetzt auch geschafft habe. Es ist ein unglaubliches Feeling", so Hämmerle.

Dritter Cross-Gesamtsieger

Er ist der dritte österreichische männliche Cross-Gesamtsieger nach Alexander Koller (1997/98) und eben Schairer (2008/09). Der Erfolg hatte sich abgezeichnet, war Hämmerle doch schon in den vergangenen Saisonen mit Rang zwei (2015/16 und 2017/18) sowie Platz drei (2016/17) nahe dran gewesen. "Er hat in den letzten beiden Saisonrennen eine unglaubliche Performance an den Tag gelegt. Dass er zehn Jahre nach Markus Schairer, der in seiner Jugendzeit ein Idol von Alessandro gewesen ist, auch die Kristallkugel gewinnt, ist eine sehr schöne Geschichte", sagte ÖSV-Cross-Coach Tom Greil.

Bei der WM, wo Hanno Douschan Silber gewonnen hatte, hatte er sich nach einem Viertelfinal-Out mit Rang 16 begnügen müssen. "Bei Großereignissen haben wir noch ein bisschen Arbeit vor uns, aber ich glaube, wir sind am richtigen Weg, dass wir da auch in Zukunft was abkassieren können", blickte Hämmerle positiv nach vorne. In Zukunft will er auch seine Statistik von 16 Top-Drei-Platzierungen nach 59 Weltcup-Rennen weiter verbessern.

Bei den Damen sicherte sich die tschechische Weltmeisterin Eva Samkova mit ihrem dritten Saisonsieg vor der Französin Chloe Trespeuch und der Italienerin Michela Moioli auch die Cross-Kristallkugel. Österreicherin war im letzten Saisonbewerb keine am Start. Im Herren-Rennen belegte Julian Lüftner Rang sechs, Lukas Pachner landete an der 13. Stelle. Für Douschan ging sein letztes Karriererennen nach einem Sturz mit Rang 26 zu Ende. Für Luca Hämmerle (29.) war ebenfalls in der Auftaktrunde Endstation. Im Weltcup wurde Pachner als Elfter zweitbester Österreicher. (APA, 16.3.2019)