Die Münsteraner gehen ans Werk, und darum geht es: Staatsanwältin Klemm ist fassungslos. Die Frau, die mitten auf der Promenade in Münster erschossen wurde, sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Außerdem wurde bei der Toten eine Zigarettenschachtel der Marke gefunden, die Wilhelmine Klemm raucht, obwohl die ermordete Frau ihr Leben lang Nichtraucherin war. Alles ein merkwürdiger Zufall?

Für Kommissar Thiel gibt es zunächst keinerlei Anhaltspunkte für ein Tatmotiv. Doch nur wenig später wird die Leiche einer kleinwüchsigen blonden Frau in die Rechtsmedizin eingeliefert. Sie wurde erdrosselt – und zwar genau mit dem Schal, den Silke "Alberich" Haller schon länger vermisst. Thiel und Boerne sind sich einig: Hier ist ein Serienmörder am Werk. Hat er es am Ende auch auf sie abgesehen?

Foto: ORF/ARD/Thomas Kost

"Der 'Tatort' folgt dem Erfolgsrezept der guten alten Verwechslungskomödie", schreibt Colette M. Schmidt im TV-Tagebuch des STANDARD. "Dabei bleibt natürlich jede Menge Spielraum für witzige Dialoge, in denen sich die Kollegen und Kolleginnen ihre gegenseitige Zuneigung in Spitzen und Seitenhieben beweisen. Denn dass sich Klemm, Thiel, Boerne und Haller eigentlich richtig gerne mögen, wird deutlich, wenn sie glauben, jemand von ihnen sei ein Mordopfer geworden oder könnte eines werden."

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Vernichtend fällt das Urteil von Christian Buß bei "Spiegel Online" aus, er vergibt nur zwei von zehn möglichen Punkten und schreibt: "Windschiefer Plot, fadenscheinige Verkleidungen und Morde, die wie Lerneinheiten in der 'Sesamstraße' inszeniert sind: der Münster-'Tatort' an einem neuen Tiefpunkt. Weiterer Quotenrekord nicht ausgeschlossen."

Die "Neue Zürcher Zeitung" urteilt: "Nicht einmal als später Karnevalsscherz geht dieser mordsmäßig konstruierte 'Tatort' durch. Dafür kommen die Anhänger von Boerne und Thiel gleich doppelt auf ihre Rechnung."

Und wie sehen Sie den neuen "Tatort" aus Münster? Top oder Flop? (red, 17.3.2019)

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