Torschütze Grozurek jubelt. Kollegen gratulieren. Graz stürmt aus eigener Kraft in die Meistergruppe.

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Graz – Sturm Graz hat den Einzug in die Meistergruppe der Bundesliga geschafft. Nach dem verdienten 1:0-Heimsieg gegen die bereits qualifizierte Wiener Austria zogen die Steirer sogar als Tabellendritter in die nächste Ligaphase ein. Das Goldtor in der 22. und letzten Grunddurchgangsrunde besorgte der überraschend als Solospitze aufgebotene Lukas Grozurek (55.).

Die Austria, die nach drei Niederlagen in vier Frühjahr-Pflichtspielen Trainer Thomas Letsch beurlaubt hatte und zum ersten Mal von Interimslösung Robert Ibertsberger gecoacht wurde, ließ vor 14.643 Zuschauern keine Trendumkehr erkennen. Rotsünder Cristian Cuevas hatte die Veilchen mit einer Tätlichkeit (31.) früh ins Hintertreffen gebracht. Die Wiener schlossen den Grunddurchgang einen Zähler hinter Sturm ab. Nun werden die Punkte geteilt.

Defensive Veilchen

Sturm-Trainer Roman Mählich wurde für seinen Kniff, im Sturm auf Grozurek statt Emeka Eze oder Arnel Jakupovic zu setzen, belohnt. Anders als Ibertsberger, der seine Elf mit einer ungewohnten defensiven Fünferkette aufs Feld schickte. Ex-Grazer Uros Matic rutschte aus der Startelf, in der Innenverteidigung erhielt Alexandar Borkovic den Vorzug gegenüber Christian Schoissengeyr.

Die Grazer, die alles in der eigenen Hand hatten, ließen vor 14.600 Zuschauern von Beginn weg mehr Mut und Spielwitz erkennen. Sie machten das Spiel, der starke Philipp Huspek hatte die Führung früh auf dem Fuß, scheiterte nach Otar Kiteishvilis Lochpass aber an Austria-Goalie Patrick Pentz (4.). Einen zentralen Kiteishvili-Abschluss von der Strafraumgrenze parierte Pentz stark (27.).

Sturm zwang die Austria großteils in die eigene Hälfte. Einer der seltenen Gäste-Angriffe endete in der 31. Minute abrupt. Linksverteidiger Cuevas flog nach einem zweifachen Ellbogencheck im Laufduell mit Sandi Lovric mit Rot vom Feld. Es war der erste große Aufreger aus Austria-Sicht gewesen, denn offensiv zeigten die auf die Defensive bedachten Veilchen mit Ausnahme eines abgefälschten Madl-Kopfballs nach Grünwald-Ecke nichts (21.).

Der Vizemeister blieb spielbestimmend, agierte vor dem Tor aber oft ungenau. Kiteishvili drosch die erste Möglichkeit in Hälfte zwei aus aussichtsreicher Position noch in den Grazer Abendhimmel (47.). Grozurek schloss in der 55. Minute einen Konter aber umso überlegter im rechten Eck ab. Huspek hatte den Torschützen per Lupfer nach einem Stellungsfehler von Igor bedient. Die Führung hatte sich abgezeichnet. Die Austrianer waren nach dem Seitenwechsel mit rollenden Angriffen der Steirer konfrontiert gewesen.

Die Mählich-Elf reduzierte nach der Führung das Risiko, die Austria wirkte in Unterzahl aber weiter ratlos. Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl blieb in der zweiten Hälfte bis ins Finish hinein nahezu arbeitslos. Ein weiterer Madl-Kopfball nach einem Eckball in die Hände von Siebenhandl (82.) und ein Schussversuch von Vesel Demaku blieben Wiener Ausnahmen. Sturm vergab im Konter über Grozurek noch Großchancen auf das 2:0 (89., 93.). (APA, 17.3.2019)

Bundesliga, 22. Runde, Sonntag

SK Sturm Graz – FK Austria Wien 1:0 (0:0)
Merkur-Arena, 14.600 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tor: 1:0 (55.) Grozurek

Sturm: Siebenhandl – Koch, Spendlhofer, Maresic – Hierländer, Lovric (90. Schrammel), Ljubic, Mensah – Huspek (90. Dominguez), Grozurek, Kiteishvili (80. Jantscher)

Austria: Pentz – Klein, Madl, Borkovic, Igor, Cuevas – Sax (80. Prokop), Jeggo, Grünwald (65. Demaku), Monschein – Edomwonyi (85. Turgeman)

Rote Karte: Cuevas (31./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: keine