Eine der neuentdeckten Spinnenarten, Stormtropis muisca, lebt im Hochgebirge.
Foto: Carlos Perafan

Bogota – Obwohl nah mit den Vogelspinnen verwandt, haben Spinnen aus der Familie der Paratropididae wesentlich bescheidenere Ausmaße – ein typisches Exemplar der Spezies Paratropis tuxtlensis beispielsweise bringt es auf etwa einen Zentimeter. Spinnen aus dieser Familie findet man vor allem im nördlichen Südamerika.

Nun berichten Forscher der Universidad de la Republica in Uruguay und der Universidad Nacional de Colombia im Fachjournal "ZooKeys", dass ihnen erstmals auch Paratropididae in Kolumbien über den Weg gekrabbelt sind – und das noch auf über 3.400 Meter Seehöhe in den Anden. Offenbar ist das Land die Heimat von mindestens sechs Spinnenspezies, die man bislang nicht gekannt hatte.

Die Geburt von Stormtropis

Vier der Neulinge weichen im Körperbauplan stark genug von den bisher bekannten Paratropididae-Arten ab, dass die Forscher um Carlos Perafan für sie eine neue Gattung eingerichtet haben. Bei der Benennung erlaubten sie sich einen Gag und schufen die Bezeichnung Stormtropis, abgeleitet von den Sturmtruppen aus "Krieg der Sterne".

Was die biologischen Fakten betrifft, die dies rechtfertigen sollen, muss eine Spinne schon alle acht Augen zudrücken: So seien die Paratropididae-Arten einander so ähnlich, dass man sie so schwer voneinander unterscheiden könne wie die ursprünglich ja geklonten Mitglieder der imperialen Sturmtruppen. Außerdem haben die Spinnen die Fähigkeit, Erdpartikel auf ihrem Rücken festzukleben, was sie gegenüber fliegenden Fressfeinden tarnt ... nicht dass die Sturmtruppen aus "Star Wars" primär für ihre Tarnung bekannt wären.

Gut getarnt mit Dreck: Eine Spinne der Spezies Paratropis elicioi macht vor, was für diese ganze Familie von Achtbeinern typisch ist.
Foto: Carlos Perafan

Im Grunde steckt einfach ein Wortspiel dahinter: Paratropis ist die Bezeichnung einer Gattung aus dieser Spinnenfamilie, die schon im 19. Jahrhundert beschrieben wurde, und leitet sich von der Klimazone ab, in der die Tiere leben. Stormtropis als Bezeichnung für die neueingeführte Schwestergattung ist also letztlich nur ein Gag. (red, 20. 3. 2019)