Der iPhone-Prototyp M68. Apple verwendet für Vorversionen seiner Hardware rote Platinen, bei den fertigen Geräten kommen grüne und blaue zum Einsatz.

Foto: The Verge

Kaum ein Unternehmen ist besser für seine Geheimhaltung bekannt als Apple. Dennoch entwischen immer wieder Vorabinformationen über kommende Produkte in die Öffentlichkeit. Beim ersten iPhone war das noch anders. Zwar hatten manche Beobachter über ein "iPod-Handy" von Apple spekuliert, letztlich sorgte die Ankündigung des "one more thing" 2007 durch Steve Jobs für überraschte Gesichter.

Glaubt man den Worten des verstorbenen Apple-Mitgründers, so war das iPhone zumindest zweieinhalb Jahre in Entwicklung. Viel ist über diesen Zeitraum nicht bekannt. Doch nun konnte man bei "The Verge" einen Blick auf den ersten Prototyp des Telefons werfen und mit zahlreichen Fotos dokumentieren. Er stammt aus dem Jahr 2006 oder 2007.

Vor allem für "Darwin"-Entwickler

Die von einer anonymen Quelle zur Verfügung gestellte Hardware hat äußerlich mit dem späteren Endprodukt nichts gemein. Vielmehr erinnert sie an ältere PC-Mainboards. Darauf zu finden sind eine frühe Iteration der Komponenten des ersten iPhones und zusätzliche Anschlüsse für die Entwickler. Auf den Prozessor und das Funkmodul griffen Entwickler etwa über Mini-USB-Anschlüsse zu. Hinzu kommen diverse andere Anschlüsse, etwa Audioausgänge für den Anschluss von Kopfhörern.

Die meisten Mitarbeiter, die Zugriff auf einen solchen Prototyp hatten, waren mit "Darwin" befasst. Dabei handelt es sich um ein Unix-basiertes System, das Basisfunktionen für macOS, iOS, watchOS, tvOS und audioOS übernimmt. Statt um die Benutzeroberfläche oder sichtbare Features geht es hier um Dinge wie den Kernel, Treiber oder das Dateisystem.

Testboards sind mittlerweile kleiner

Geliefert wurde der Prototyp, der auch den Modellnamen M68 und den Beinamen "Purple 2" erhalten hat, oft ohne Bildschirm. Die Programmierer waren auch nicht eingeweiht in das Aussehen des iPhones. Schließt man den Prototyp über seinen 30-Pin-Konnektor an einen Rechner mit iTunes an, so soll die Software ihn als ein zur Wiederherstellung bereites iPhone erkennen, erklärt der Besitzer.

Mittlerweile sehen Testboards für neue iPhones anders aus. Spätestens seit dem iPhone 4 sind sie deutlich kleiner geworden, sind aber immer noch deutlich größer als das Handy selbst. Das ergibt auch Sinn, denn die Komponenten müssen unkompliziert erreichbar sein, was im hochkompakten Format eines Smartphones nicht gewährleistet wäre. (red, 20.03.2019)