Aktuelles Projekt der Lehrlinge von Spar und der Bundesgärten: Exotische Früchte – ihr Anbau und die Möglichkeiten der Verarbeitung

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Robert Renz, Leiter der Spar-Akademie hat selbst als Lehrling begonnen.

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Die Lehre hat in den vergangenen beiden Jahren ihren Auftritt stark verbessert. Trotzdem klagen Unternehmen, dass sie keine oder keine geeigneten Jungen für diese Berufsausbildung finden, gleichzeitig können über 21.000 keine betriebliche Lehrstelle finden.Das große nicht Zusammenfinden hat drei Gründe: Es gibt die Lehrstellen regional und nach Berufen nicht dort, wo die Jungen leben oder beruflich hinwollen. Nicht alle Betriebe, die gerne Lehrlinge hätten, können die Kapazitäten für die Ausbildung zur Verfügung stellen, und der Aufwand, der offenbar nötig ist, überfordert Firmen, was zu anhaltend lauten Klagen über "mangelnde Grundkenntnisse", "mangelnde Kulturtechniken", "mangelnde Sozialkompetenz" von Unternehmensseite führt. Kurz: "Wir suchen, aber finden nicht."

Rundum und engmaschig

Österreichs größter privater Lehrlingsausbilder, Spar, mit 2300 Lehrlingen in 21 Berufen, sucht aktuell 900 Lehrlinge und gehört auch zu den wenigen Unternehmen, die gewaltigen Aufwand treiben, um sich den Nachwuchs heranzubilden und zu binden.

In Wien betreibt das Handelsunternehmen in Familienbesitz eine private Berufsschule, die Spar Akademie, mit Öffentlichkeitsrecht. Zehn Mio. Euro wurden dort zuletzt in Infrastruktur investiert. In den Bundesländern sind die Landesberufsschulen Partner. Laut Akademie-Leiter Robert Renz, selbst einst Lehrling im Lebensmitteleinzelhandel, absolvieren "seine" Jungen deutlich mehr Ausbildungsstunden als vorgeschrieben und werden durch eine Menge Zusatzaktivitäten – vom Theaterspiel bis zu speziellem Miteinander-Lernen (aktuell etwa mit Lehrlingen der Bundesgärten zum Thema exotische Früchte und deren Verarbeitung) – geführt.

Zusatzleistungen

Schon bei der Aufnahme gibt es eine Übernahmegarantie, wenn so weit alles klappt. Das Lehrentgelt (700 bis 750 Euro im ersten, 950 im zweiten und 1260 Euro im dritten Lehrjahr) ist deutlich höher als vorgeschrieben, von der Hilfe bei der Matura, dem Führerschein bis zu Prämien etwa für E-Learning oder für Pünktlichkeit gehören dazu. Rund 48 Prozent schließen ihre Lehrabschlussprüfung mit Auszeichnung ab.

Ein Drittel, sagt Renz, geht den Weg zur Führungskraft weiter. "Die Investitionen lohnen sich – so viel zum Fachkräftemangel", kommentiert Renz. Und keine Klage über mangelnde Kompetenzen? "Die sind 15, 16 Jahre jung, wir müssen sie eben begleiten und fitter machen. Mit 34 Nationen in Ausbildung ist das natürlich eine Herausforderung, aber es zahlt sich aus." (kbau, 22.3.2019)