Beim Aufeinandertreffen der EU-Spitzenkandidaten gab es viel Harmonie zwischen Johannes Voggenhuber (li.) und Grünen-Chef Werner Kogler.

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Wien – Die Ö1-Sendung "Im Klartext", bei der sich die Spitzenkandidaten für die EU-Wahl Mittwochabend der gemeinsamen Diskussion stellten, sorgt für Nachwehen. Anlass ist neben inhaltlicher Harmonie zwischen Grünen-Frontmann Werner Kogler und Liste-Jetzt-Spitzenkandidat Johannes Voggenhuber die Erklärung des Grünen-Chefs: "Wenn ich da zuhör', dann argumentiert der Johannes Voggenhuber für mich am nachvollziehbarsten."

Auf die Frage, ob es eine Chance gebe, dass die beiden Parteien noch einmal zusammen antreten, erklärte Kogler: "Ich treffe mich jetzt einmal mit dem Peter Pilz", die Chancen für ein Revival halte er aber für "gering". Das klang dennoch anders als die Rundumablehnung, mit der man bislang auf die Avancen der Liste Jetzt reagiert hatte.

Aufrechte Einladung

Pilz erklärte, vom Ö1-"Mittagsjournal" am Donnerstag auf das Treffen mit Kogler angesprochen, er habe am Vorabend leider keine Zeit gehabt. Allerdings: Natürlich brauche es ein Projekt "gegen die europafeindliche und demokratiefeindliche Rechte". Nachsatz: "Natürlich gehören da die Grünen dazu." Die Einladung, die man bei der Präsentation von Spitzenkandidat Voggenhuber ausgesprochen habe, sei "nach wie vor aufrecht", sagt Pilz, und er würde sich "sehr freuen", wenn da "etwas Gemeinsames entsteht".

Verstärktes Echo

Alles Weitere sei mit Voggenhuber zu klären, auch wenn er das Bier mit Kogler gerne nachhole. Und Voggenhuber erklärte auf Nachfrage: "Bis zum 12. April ist alles möglich." Zunächst sei das Echo auf sein Angebot ja "leise oder gar nicht zu hören" gewesen, "sollte da jetzt ein Verstärker gefunden worden sein, will ich gerne zuhören".

Zuhören würde und will auch Werner Kogler, seine Position ist allerdings klar und unverändert: "Ein Angebot, bei dem Grün nicht am Stimmzettel steht, ist kein Angebot." Im Übrigen sei man bereits bei einer Plattform, nämlich bei jener der europäischen Grünen. Kogler will allerdings offen und freundlich bleiben, auch gegenüber Voggenhuber und Pilz, die politischen Feinde sieht er woanders. Eine Kooperation mit der Liste Jetzt ist vorerst aber vom Tisch. (red, 21.3.2019)