St. Pölten – Die archäologischen Grabungen auf dem St. Pöltner Domplatz sind nach der Winterpause wieder angelaufen. Der Abschluss des Projekts ist weiterhin für Ende 2019 geplant, sagte Stadtarchäologe Ronald Risy. Auch abseits gab es in der niederösterreichischen Landeshauptstadt und in der Umgebung im Jahr 2018 zahlreiche archäologische Maßnahmen.

Die Baustelle auf dem Domplatz ist bereits eingerichtet, der maschinelle Abtrag erfolgt und die Aussichtsplattform geöffnet, teilte das St. Pöltner Medienservice mit. Die reguläre Grabung sei in den ersten beiden Teilflächen "in vollem Gange". Im Sommer soll der Bereich vor dem Eingang in den Dom folgen.

Intensives Grabungsjahr

"Mit 14 archäologischen Maßnahmen war 2018 wieder ein sehr intensives Grabungsjahr, vor allem, weil sich darunter auch einige großflächige Untersuchungen abseits des Domplatzes befanden", zog Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) Bilanz. Die Vielzahl an Projekten sei "ein Zeichen des weiterhin anhaltenden Baubooms in dieser Stadt".

Archäologische Tätigkeiten fanden etwa im Bereich des Betriebsgebietes Ratzersdorf statt. Entdeckt wurden dort der Aussendung zufolge vor allem "Keramik, Hüttenlehmstücke, Tierknochen, Knochengeräte und vereinzelte Silices". Die rund 630 Fundstücke seien dem beginnenden Endneolithikum zuzuordnen und mit 3.500 bis 3.000 vor unserer Zeitrechnung zu datieren.

Mehr als 5.800 Befunde seien bis Ende 2018 am Karmeliterhofareal an der Rückseite des Stadtmuseums entdeckt und dokumentiert worden. Diese haben "wichtige Erkenntnisse zur Stadtgeschichte von der Römerzeit bis in die Neuzeit" erbracht. Grabungen gab es unter anderem auch im Stadtteil Pottenbrunn, am Europaplatz sowie in der Prandtauerstraße. (APA, 22.3.2019)