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Pierre Nkurunziza, Präsident.

Foto: REUTERS/Evrard Ngendakumana

Nairobi – In Burundi sitzen drei Schülerinnen in Erwartung ihres Prozesses in Untersuchungshaft, weil sie in Schulbüchern Fotos des Präsidenten Pierre Nkurunziza vollgekritzelt haben sollen. Wie Aktivisten am Donnerstag mitteilten, drohen den drei Mädchen im Fall einer Verurteilung wegen Beleidigung des Staatsoberhaupts Gefängnisstrafen von je bis zu fünf Jahren.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Fenadeb wurden die drei Mädchen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren am 12. März in Burundis nordöstlicher Provinz Kirundo festgenommen und befanden sich seitdem in Gewahrsam. Am Mittwochnachmittag wurden sie nach Justizangaben in das Gefängnis der Stadt Ngozi im Norden Burundis eingeliefert.

Haftstrafen und Schulausschluss

Lehrkräfte erläuterten, dass die fünf beanstandeten Lehrbücher von allen Schülern gemeinsam benutzt würden, weil es nicht genügend Lehrmaterial gebe. 2016 waren mehrere Schüler wegen ähnlicher Kritzeleien auf dem Gesicht des Präsidenten zu Haftstrafen verurteilt und Hunderte weitere von der Schule ausgeschlossen worden. Angesichts internationaler Proteste wurden die Verurteilungen und Strafmaßnahmen später zurückgenommen.

2015 hatte Präsident Nkurunziza sein Land in eine schwere Krise gestürzt, als er sich entgegen der Verfassung um eine dritte Amtszeit bewarb. Die Opposition boykottierte die Abstimmung, Nkurunziza gewann haushoch. Doch im Land kam es zu zahlreichen Gewalttaten und einer Massenflucht. (APA, 21.3.2019)