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Foto: reuters/steve marcus/file photo

Im Vorfeld der anstehenden Europawahl greifen russische Hacker zahlreiche Ziele in Europa an. Zu den Spionagezielen gehören neben europäischen Regierungsorganisationen auch Medienhäuser in Frankreich und Deutschland, Oppositionsgruppen in Russland sowie LGBT-Organisationen mit Verbindungen nach Russland, berichtet das Security-Unternehmen Fireeye. Bei den entdeckten Zielen stehen Nato-Mitgliedsstaaten im Fokus. Ob Auch Ziele in Österreich angegriffen wurden, ist unklar.

APT28 und Sandworm Team

Fireeye geht davon aus, dass die beiden Gruppen hinter diesen Aktivitäten, APT28 und Sandworm Team, staatliche Förderung aus Russland erhalten und Einfluss auf diese Wahlen nehmen wollen.

Beide Gruppen dringen am häufigsten durch Spearphishing das erste Mal in ein Zielsystem ein. Hierfür schicken die Angreifer E-Mails an ihre Ziele mit der Absicht, dass diese auf einen schädlichen Link klicken oder einen bösartigen Anhang öffnen. So kann schädlicher Code in angehängten Dokumenten ausgeführt oder Passwörter durch eine gefälschte Login-Seite ausgelesen werden. Über diesen Weg versuchen die Angreifer an Informationen zu kommen.

Trump und die Hacker

In den letzten Jahren haben russische Hacker immer wieder ausgeklügelte Kampagnen in Europa und den USA durchgeführt. Laut US-Behörden legten sie ihre Meisterprüfung im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf ab. Russische Hacker sollen E-Mails der US-Demokraten gestohlen und mit deren Veröffentlichung zur Wahl von Donald Trump zum Präsidenten beigetragen haben. Zusätzlich werden ihnen Sabotageaktionen wie ein Stromausfall in der Ukraine, Einbrüche in das deutsche Regierungsnetz oder Erpressungstrojaner-Wellen zugeschrieben. Seither kommen sie nicht mehr aus den Schlagzeilen.

NSA

In Österreich wurden in den vergangenen Jahren internationale Organisationen zum Ziel von Hackerangriffen. So haben Angreifer aus Russland Dokumente der OSZE entwendet. Aber auch die US-amerikanische NSA ist in Österreich aktiv. Ihre Hacker griffen ebenfalls die OSZE und die Opec an, wie aus den Unterlagen von Edward Snowden hervorgeht. (Markus Sulzbacher, 22.3.2019)