Mit ihrem schlanken Körper sind Blauhaie schnelle Schwimmer – man begegnet ihnen aber nur selten, weil sie auf hoher See leben.
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Quito/Puerto Baquerizo Moreno – Wissenschafter auf den zu Ecuador gehörenden Galapagos-Inseln haben erstmals fünf Blauhaie (Prionace glauca) mit Sendern versehen. Wie das ecuadorianische Umweltministerium mitteilte, wurden die Tiere – ein Weibchen und vier Männchen – bei einer sechstägigen Expedition zu den Inseln Isabela und Floreana markiert.

Wie bei jeder größeren Haiart – und Blauhaie werden zwischen drei und vier Meter lang – steht unwillkürlich die Frage im Raum, ob sie dem Menschen gefährlich werden können. Die Antwort ist ja, allerdings ist die Gefahr weitgehend hypothetisch. Blauhaie leben in der Regel fernab der Küsten und kommen daher kaum in die Gelegenheit, Menschen zu attackieren. Umgekehrt sieht das Verhältnis ganz anders aus: Blauhaie sind eine beliebte Beute von Hochseeanglern. Weit gefährlicher werden ihnen aber Fischernetze – dennoch gilt die Art bislang nicht als bedroht.

Es gibt noch viel zu lernen

Weil Blauhaie Hochseebewohner sind, weiß man über ihre Gewohnheiten und ihren Lebenszyklus noch relativ wenig. Man, weiß, dass sie migrieren, hat allerdings noch kein eindeutiges System in ihren Wanderungen gefunden – möglicherweise sind diese jahreszeitlich bedingt.

Mit den Sendern lässt sich laut Alex Hearn, einem Meeresbiologen am Galapagos-Wissenschaftszentrum, verfolgen, wie lange sich die Blauhaie im Raum der Inselgruppe aufhalten. Dort gibt es ein großes Meeresschutzgebiet, in dem kommerzieller Fischfang und Jagd auf Haie verboten sind. Erste Daten ergaben Hearn zufolge aber, dass mindestens zwei Blauhaie hunderte von Kilometern in Richtung internationale Gewässer vor Ecuador und Peru schwammen. Dort sind sie dem Fischfang ausgesetzt. (APA, red, 25. 3. 2019)