Im Namen Airbnb schwingt noch immer viel Romantik mit. Zu viel. Die internetbasierte Vermittlung von Privatunterkünften, 2008 von Studenten in San Francisco ausgeheckt und mit Cleverness zu einer Erfolgsstory sondergleichen getrieben, ist mittlerweile ein beinhartes Geschäft. Nicht immer und überall, aber doch überwiegend.

Es gibt "Spezialisten", die Wohnungen in großem Stil anmieten oder ganze Häuser kaufen, um über Airbnb oder andere Vermittlungsplattformen am Tourismusboom mitzunaschen. Vieles geht an der Steuer vorbei, Auflagen gibt es so gut wie keine. Zumindest bisher nicht. Das ändert sich nun. Ob Amsterdam, Barcelona oder Wien: Überall gibt es Bestrebungen, Airbnb einzufangen. Und es ist nicht der Fiskus, der als Erster den Finger gehoben hat. An vorderster Front stehen Hoteliers als Ankläger.

Jetzt will auch die Regierung in Österreich zur Tat schreiten und Ungerechtigkeiten beseitigen, etwa dass die einen Steuern und Abgaben zahlen müssen und die anderen das nur beschränkt, wenn überhaupt, tun. Oder dass den einen Türgrößen, Fluchtwege und vieles mehr vorgeschrieben sind, den anderen so gut wie nichts. Statt das Dickicht an Vorschriften generell auszuholzen und der Tourismusbranche mehr Luft zu verschaffen, werden ab 2020 wohl auch jene mit Bürokratie behelligt, die nur ab und an Gäste beherbergen. Es scheint nur mehr Platz für Extreme, keinen ausgewogenen Weg mehr zu geben. Das ist schade. (Günther Strobl, 24.3.2019)