Wegen einer Betriebsversammlung der Fluglotsen kam es am Flughafen in Schwechat am Montag zu Verzögerungen bei Abflügen und Landungen.

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Wien – Auf dem Flughafen Wien in Schwechat sind am Montag nach Angaben vom frühen Abend letztlich jeweils etwa 100 Abflüge und Ankünfte verspätet gewesen. 27 Flüge seien gänzlich gestrichen worden, teilte eine Sprecherin mit. Grund seien die Betriebsversammlungen bei der Austro Control gewesen. Nach 15 Uhr habe sich die Lage wieder normalisiert.

"Außerordentlich bedauerlich"

Wegen der Betriebsversammlung von 8 bis 9 Uhr musste die Landerate am Flughafen Wien-Schwechat aus Sicherheitsgründen von über 40 auf 16 Flugbewegungen reduziert werden.

Es sei "außerordentlich bedauerlich, dass Passagiere und Mitarbeiter von Airlines und Flughäfen als Geiseln für unverständlichen Aktionismus herhalten müssen. Solche Aktionen gefährden nicht nur die Sicherheit der Luftfahrt, sondern bedeuten massive Erschwernisse für tausende Passagiere, die ihre Ziele nicht planmäßig erreichen", teilte der Flughafen in einer Aussendung mit.

Fortsetzung der KV-Verhandlungen am Mittwoch

Grund für die Versammlungen am Flughafen Schwechat und in der Überflugkontrollstelle in Wien waren die in der Vorwoche erneut unterbrochenen Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag. Am Mittwoch sollen die KV-Verhandlungen fortgesetzt werden. "Wir hoffen auf konstruktive Gespräche," sagte ein Gewerkschafter im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.

"Wir bitten die Fluggäste für entstehende Unannehmlichkeiten um Verständnis. Es ist unsere Pflicht, die Bediensteten über den Verhandlungsstand zu informieren", teilten die Verhandlungsführer Daniel Liebhart von der Gewerkschaft Vida und Alexander Rovina von der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) mit. Die Arbeitgeber hätten es "wieder nicht geschafft, ein seriöses Angebot auf den Tisch zu legen, das die Belastungen der Fluglotsen reduziert". Die ständig steigenden Flugbewegungen würden ein "Mehr an Personal unausweichlich" machen, so die Gewerkschafter. Die Austro Control müsse dringend neue Anreize schaffen, um wieder "mehr Bewerber zu rekrutieren bzw. Fluglotsen in Österreich zu halten".

Softwareprobleme in Deutschland

Von den Flugausfällen in Deutschland infolge der Softwareprobleme bei der deutschen Flugsicherung sei die AUA nicht betroffen. Am Frankfurter Airport wurden am Montag 66 von 1.400 Flügen gestrichen, teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. Allein die Lufthansa strich 46 Flüge. Davon betroffen seien 4.500 Passagiere, sagte eine Konzernsprecherin. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erklärte, die Störungen in der Flugsicherungszentrale in Langen bei Frankfurt dauerten an. Wie in den vergangenen Tagen müsse die Kapazität aus Sicherheitsgründen um 25 Prozent eingeschränkt werden. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag soll nun eine alternative Software in Betrieb genommen werden. "Techniker arbeiten intensiv an der Analyse des Fehlers", sagte die Sprecherin. (cr, 25.3.2019)