Man geht offenbar davon aus, dass es keine CO2-Steuer auf Kerosin geben wird, die den unsäglich explodierenden Flugverkehr bremsen könnte, weshalb man sich in Schwechat nach einer dritten Piste sehnt.

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Darf man die Sorgen junger Menschen um klimatische Verhältnisse auf der Erde einfach ignorieren? Nein, werden nun alle sagen, die Sorgen der jungen Menschen müssen ernst genommen werden. Nicht einmal die ärgsten Betonschädel würden an dieser Stelle mit ihrer Wahrheit herausrücken. Denn im Hintergrund wird völlig ungehemmt mit erbärmlicher Gerissenheit daran gearbeitet, dass die Klimakatastrophe möglichst bald und in aller Härte über uns kommt.

Dreistigkeiten

140-km/h-Autobahn-Teststrecken oder eine Ausnahme für Elektroautos bei luftschadstoffbedingten Geschwindigkeits-Limits gehören dabei noch eher zu den harmlosen Dreistigkeiten. So etwas kann man über Nacht auch wieder abschaffen. Schlimmer sind die jüngst heftig debattierten und zum Teil bereits beschlossenen Vorhaben zur explosionsartigen Erhöhung des CO2-Ausstoßes, nämlich die dritte Landebahn am Schwechater Flughafen und der Kopfbahnhof der Transsibirischen Eisenbahn in der Parndorfer Heide.

Das sind irreversible Weichenstellungen für Jahrzehnte. Man geht offenbar fix davon aus, dass es niemals eine CO2-Steuer auf Kerosin geben wird, die den unsäglich explodierenden Flugverkehr bremsen könnte. Auch eine Eisenbahn-Endstation einer künftigen chinesischen Seidenstraße hätte katastrophale Auswirkungen auf die CO2-Bilanz und unsere Verkehrsinfrastruktur. Denn die Umladung auf Lkw wird auch einen massiven Ausbau unserer Autobahnen erfordern, Österreich in flächendeckender Verästelung bodenversiegelt zwischen Parndorf und dem Rest Europas. (Rudolf Skarics, 26.3.2019)