Warschau – Zahlreiche polnische Zeitungen haben das EU-Parlament aufgerufen, der EU-Urheberrechtsreform zuzustimmen. Rund 30 regionale und überregionale Blätter erschienen am Montag mit einer weißen Titelseite. Kulturschaffende erhielten nicht genügend Vergütung für ihre Arbeit im Internet, hieß es in einer Petition der Chefredakteure. "Sie leben oft in wirklicher Armut oder geben ihren Beruf auf."

Das Europaparlament stimmt am Dienstag über das Vorhaben ab. Mit der Reform will die EU das Urheberrecht an neue Herausforderungen durch das Internet anpassen. Internetplattformen sollen dazu gebracht werden, dass keine Inhalte bei ihnen auf den Seiten landen, für welche die Urheber keine Lizenz erteilt haben.

Vor allem Internetriesen wie Google mit seiner Video-Plattform YouTube oder Facebook sollen dazu gebracht werden, dass Kunst- und Medienschaffende für ihre Werke besser vergütet werden. Kleinere Firmen sollen von den neuen Regeln ausgenommen werden.

Umstritten ist vor allem Artikel 13 der Richtlinie. Demnach müssen die Plattformbetreiber verhindern, dass urheberrechtlich geschützte Werke auf ihren Seiten zugänglich sind. Die Kritiker befürchten, dass Kontrollen dann nur über Upload-Filter möglich sind und warnen vor Zensur. (APA, 25.3.2019)