Italienische Medien spielen nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Ronaldo im Spiel Portugal gegen Serbien verrückt, "CR7" selbst gibt sich zuversichtlich.

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Turin – "Horror", "große Sorge", "Alarm" – die Aufregung rund um Juventus Turin war am Dienstag riesengroß. Ausgerechnet den Unersetzbaren, die personifizierte Titelhoffnung, hatte es in der EM-Qualifikation mit Portugal erwischt. Der lädierte rechte Oberschenkel von Cristiano Ronaldo beherrschte alle Gazetten.

"Schwerer Schlag für Juventus. Knapp zwei Wochen vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Ajax zittern die Turiner um den Weltfußballer", schrieb der Corriere dello Sport. Die Bianconeri könnten es sich "nicht erlauben, auf den Portugiesen zu verzichten", urteilte Tuttosport: "Die Alte Dame hofft auf eine blitzartige Genesung." La Repubblica hatte mit Blick auf das Königsklassen-Duell in Amsterdam am 10. April gar eine "Horrorszene für die Juve-Fans" gesehen.

Blutige Nase, schmerzender Oberschenkel

Was war passiert? In einem enttäuschenden Duell des Europameisters Portugal gegen Serbien (1:1) war keine halbe Stunde gespielt, da brach der Kapitän plötzlich einen Sprint ab und hinkte zur Außenlinie. Zwei Betreuer tasteten Ronaldos Oberschenkel ab, CR7 legte den Kopf mit schmerzverzerrtem Gesicht in den Nacken. Der an diesem Abend vom Pech verfolgte Offensivmann – auch eine blutige Nase hatte er sich bereits abgeholt – musste wegen einer Verletzung am Beinbeuger raus. Portugal verpasste auch im zweiten Spiel seinen ersten Sieg.

Während die Turiner ungeduldig auf erste Informationen warteten, zeigte sich Ronaldo kurz nach dem Abpfiff zuversichtlich. "Ich kenne meinen Körper, und bin nicht besorgt. Ich bin ruhig, denn ich weiß, dass ich in maximal zwei Wochen wieder in Ordnung sein werde. Das geschieht im Fußball", wurde er von der Gazzetta dello Sport zitiert.

Medizinische Checks in Turin

Das Wohl von Juventus liegt nun in den Händen der Mediziner, die den Beinbeuger des 100-Millionen-Euro-Mannes schnellstmöglich wieder hinkriegen sollen. Ronaldo flog noch am Dienstag nach Turin zurück, wo er sich weiteren medizinischen Checks unterzog. Wie Juventus am Dienstagnachmittag mitteilte, hätten genauere Untersuchungen in Portugal eine "anscheinend leichtere Verletzung" im rechten Oberschenkel ergeben. Der Zustand des Stürmers werde beobachtet. Über die genaue Ausfalldauer gab Juve nichts bekannt.

Ronaldo, dessen Ruf abseits des Platzes durch mehrere juristische Konflikte deutliche Kratzer bekommen hat, ist für die Turiner mit 34 Jahren auf dem Rasen noch immer ein Vorbild. Nicht nur an den drei Toren im Achtelfinale der Königsklasse gegen Atletico Madrid lässt sich sein Wert ermessen. Auch Real Madrid gibt einen Hinweis. Den spanischen Rekordmeister schoss der Portugiese zu drei Champions-League-Titeln in Serie. Im ersten Jahr nach Ronaldo stürzten die Königlichen ab. Juventus träumt weiter. Und bangt umso mehr um seine berühmte Nummer sieben. (sid, 26.3.2019)