Das Verbot für Uhudler in der EU soll wieder aufgehoben werden. Derzeit darf die Sorte nur in ausgewählten Weingärten angepflanzt werden.

Foto: Weingut Grosz

Wien – Der grüne Europaabgeordnete Thomas Waitz will das in der EU bestehende Anbauverbot für Uhudler kippen. Derzeit bestehe nur eine Ausnahmeregelung für einige Flächen im Südburgenland und in der Steiermark, erklärte Waitz am Dienstag.

Am kommenden Montag stimmt der Agrarausschuss des Europaparlaments darüber ab. Die Direktträger Noah, Othello, Isabelle, Jacquez, Clinton und Herbemont seien weiterhin EU-weit verboten, erklärte Waitz. Der Biobauer kämpft dafür, dass in Gebieten, wo es eine Tradition des Anbaus von Direktträgersorten gibt, alle Sorten – auch neu – ausgepflanzt werden dürfen.

Direktträger sind resistent gegen verschiedene Krankheiten, Schädlinge und Pilze und benötigen keine Pestizide. Sie können also als besonders nachhaltige Kulturen betrachtet werden und tragen zur biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft bei.

"Wenig Einsatz"

Der Bundesregierung und speziell Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) warf Waitz vor, für den Uhudler bisher wenig Einsatz gezeigt zu haben. Die Ministerin und einige Weinbauvereine setzen sich weiterhin für ein Verbot ein. "Das ist völlig unverständlich und sowohl aus Sicht der betroffenen Weinbauregionen als auch aus Sicht des Tourismus widersinnig", sagte Waitz kürzlich.

"Zurzeit gibt es 200 bis 300 Hektar im Burgenland und ungefähr 40 in der Steiermark. Mehr dürfen es nicht werden, wenn es nach den Verantwortlichen im Landwirtschaftsministerium und in den Weinbauvereinen geht", so Waitz. Sie seien mit fadenscheinigen Argumenten gegen eine Abschaffung des Auspflanzungsverbots. Angesichts der Vorteile von Direktträgern und der zunehmenden Nachfrage seitens der Konsumentinnen und Konsumenten wäre es doch ein Witz, wenn wir das Angebot künstlich beschränken." (APA, red, 26.3.2019)