Wels/Wien – Ein neues Josef Ressel(JR)-Zentrum am Welser Campus der Fachhochschule (FH) Oberösterreich will pflanzliche Inhaltsstoffe identifizieren, die für Mensch und Tier gesund sind. Den Forschern an dem am Dienstag eröffneten "JR-Zentrum für phytogene Wirkstoffforschung" steht dafür in den nächsten fünf Jahren ein Budget von 1,3 Mio. Euro zur Verfügung, teilte die FH mit.
Nach Angaben der Wissenschafter gehen derzeitige Schätzungen davon aus, dass mehr als 28.000 verschiedene Pflanzenarten medizinische Wirkungen aufweisen. Allerdings sei nur ein Bruchteil der tatsächlich bioaktiven, pflanzlichen Wirkstoffe bekannt.
Therapeutische und präventive Wirkstoffe
Das neue JR-Zentrum am fakultätsübergreifenden Exzellenzzentrum für Lebensmitteltechnologie und Ernährung der FH OÖ will Wirkstoffe zur Prävention und therapeutischen Begleitung menschlicher Zivilisationskrankheiten sowie zur Verbesserung der Tiergesundheit und -leistung untersuchen. "Wir untersuchen unter anderem, welche pflanzlichen Wirkstoffe zur Prävention und therapeutischen Begleitung von Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes geeignet sind", sagte Zentrumsleiter Julian Weghuber.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt betrifft phytogene Substanzen, die in den vergangenen Jahren als bioaktive Zusatzstoffe für Futtermittel in der Tierzucht und Mast an Bedeutung gewonnen haben, etwa als möglicher und natürlicher Ersatz von Antibiotika in Futtermitteln. "Ihre Wirkungsweisen und mögliche Anwendungsgebiete sind jedoch bei weitem noch nicht zur Gänze erforscht", so Weghuber.
Josef Ressel-Zentren werden vom Wirtschaftsministerium über die Christian-Doppler-Gesellschaft gefördert. Als Vorbild für dieses auf Fachhochschulen zugeschnittene Programm dienen die Christian-Doppler-Labors, wo Universitäten mit Firmen zusammenarbeiten. Unternehmenspartner des neuen Ressel-Zentrums an der FH OÖ sind agromed Austria, Delacon Biotechnik und PM International. (APA, 27.3.2019)