Brüssel – IT-Fachkräfte sind gefragt. Vor allem der Fachverband Unternehmensberatung und IT (Ubit) in der Wirtschaftskammer hat wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass es heimischen Unternehmen schwerfällt, geeignete Kräfte zu finden. Laut Wirtschaftskammer können derzeit zumindest 10.000 IT-Stellen nicht besetzt werden. Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung und IT (Ubit), kommt auf diese Zahl, indem er die offenen Stellen beim Arbeitsmarktservice (AMS) und jene bei den fünf größten heimischen Karriereportalen zusammenzählt.

Neue Zahlen zeigen, dass der Mangel hierzulande im Vergleich zur restlichen EU als besonders schwerwiegend empfunden wird. 78 Prozent der heimischen Firmen klagen über Schwierigkeiten, Posten für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) besetzen zu können. Im EU-Vergleich ist das nach Tschechien (79 Prozent) der höchste Anteil – wenn es auch im EU-Durchschnitt immer noch 53 Prozent aller Unternehmen sind, die über Besetzungsprobleme klagen.

Deutlicher Anstieg

Laut Eurostat-Daten vom Mittwoch sind dabei die Probleme beim Finden geeigneter IKT-Experten von 2017 auf 2018 noch einmal deutlich gestiegen: in Tschechien von 67 auf 79 Prozent, in Österreich von 67 auf 78. Nur in vier EU-Ländern hat sich die Situation entspannt. Die Probleme bei den IKT-Besetzungen sind in Irland von 51 auf 49 Prozent, in Kroatien von 59 auf 57, in Bulgarien von 48 auf 42 und in Litauen von 45 auf 40 gesunken. Unverändert ist die Situation in Dänemark und Estland mit 61 und 57 Prozent.

Schwierig ist die Lage aber auch in anderen Ländern. Nach den Zahlen von 2018 folgen hinter Tschechien und Österreich: Malta (73 Prozent), Luxemburg (71), die Niederlande (69), Slowenien (65), Deutschland (64), Dänemark (61), Belgien, Finnland, die Slowakei, Schweden und Ungarn (je 60), Estland und Kroatien (je 57), Lettland (56), Griechenland (55) und Frankreich (54).

Etwas besser sieht es in Großbritannien, Italien, Zypern, Irland, Rumänien, Bulgarien, Litauen, Polen, Portugal und Spanien aus. Diese Länder liegen unter dem EU-Schnitt – Spanien mit 25 Prozent sogar sehr weit darunter. (APA, rebu, 27.3.2019)