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Google Stadia wird laut dem "Diablo"-Vater Gaming nachträglich verändern – allerdings nicht gerade zum besseren.

Foto: Getty/Sull

Mit Google Stadia und Apple Arcade haben kürzlich zwei IT-Giganten angekündigt, vermehrt auf Gaming zu setzen. Bei erstgenanntem Dienst handelt es sich um ein Streaming-Service, mit dem man Games mit jedem Endgerät überall streamen soll. Apple Arcade ist hingegen ein Abo-Dienst, um auf eine Fülle an iOS- und macOS-Spiele zugreifen zu können. Beide Bestrebungen, die erst im Laufe des Jahres starten werden, stoßen allerdings jetzt schon auf große Skepsis bei Diablo-Erfinder David Brevik.

Schlimmer als Free2Play

Er twitterte, dass er angesichts der Dienste "sehr besorgt" sei. "Diese Services, bei denen die Entwickler nach Nutzungszeit per Minute bezahlt werden, werden drastische Auswirkungen auf Spieldesign-Entscheidungen und räuberische Mechaniken haben. Wenn ihr gedacht habt, dass Free2Play schlimm war, habt ihr noch gar nichts gesehen", zeigte sich der Entwickler skeptisch auf der Plattform.

Graybeard Games

"Für immer verändern"

Zugleich führt Brevik auch weiter aus, dass diese Veränderungen nicht aufzuhalten sind: "Dieser Wandel wird kommen. Megakonzerne wie Apple und Google werden Gaming für immer verändern". Der Diablo-Erfinder ist seit 27 Jahren im Gaming-Geschäft und hat mit Graybeard Games nun eine kleine Indie-Spielschmiede in San Francisco. Zuletzt veröffentlichte er It Lurks Below, ein Action-Survival-RPG im Pixel-Gewand.

Google

Spiele künstlich in die Länge gezogen?

Die Bedenken von Brevik sind nicht aus der Luft gegriffen. Free2Play hatte in der Vergangenheit bereits größeren Einfluss auf mobile Spiele und PC-Games. So kann sich der Nutzer oftmals spielerische Vorteile erkaufen oder ist gezwungen, Geld auszugeben, um weiterzuspielen. Im Falle von Stadia und Arcade ist es möglich, dass Games extra in die Länge gezogen werden, damit die Nutzungszeit künstlich in die Höhe getrieben wird.

Vergleiche mit Spotify

Der Games-Veteran zieht auch einen Vergleich mit Spotify und Büchern. Der Musik-Dienst hätte einen gewaltigen Einfluss auf die Musikindustrie gehabt. "Stellt euch eine Welt vor, in der Autoren nicht Bücher verkaufen, sondern nach gelesenen Seiten bezahlt werden. Es würde alles verändern", twitterte Brevik zuletzt. Google Stadia und Apple Arcade sollen 2019 starten – von einem Launch in Österreich ist bislang nicht die Rede. (dk, 27.3.2019)