Die Bundesregierung prüft die Auflösung der Identitären Bewegung Österreich. Kanzler Sebastian Kurz sagte, es gebe "keine Toleranz für gefährliche Ideologien, ganz gleich, aus welcher Ecke sie kommen".

Da kann er gleich bei seinem eigenen Vizekanzler und Koalitionspartner beginnen. Heinz-Christian Strache verwendet durchgehend die rechtsextreme Rhetorik und rassistische Ideologie der Identitären und des Massenmörders von Christchurch. Noch am 21. März demonstrierten die Identitären mit einem riesigen Banner mit der Aufschrift "Stoppt den großen Austausch". Das ist ein rechtsextremer verschwörungstheoretischer Code für die These, dass ein Plan existiere, die Weißen Europas und der USA gegen farbige Zuwanderer auszutauschen. Der Moscheenmörder von Christchurch, Brenton T., nannte sein Manifest "Der große Austausch", ehe er 50 Muslime tötete.

Strache verwendet den "Austausch" als fixen Bestandteil seiner Polemik: "Die EU will 70 Millionen Zuwanderer nach Europa holen. Tauschen wir daher die Politiker aus, bevor sie die Bevölkerung austauschen" (18.4.2016); und: "Hier zeigt sich der Bevölkerungsaustausch, der unter SPÖ/ÖVP/Grünen bereits stattgefunden hat. Tauschen wir die rot-schwarz-grünen Politiker aus, bevor sie die Bevölkerung endgültig ausgetauscht haben!" (13.9.2017).

Das kommt alles aus derselben Ecke. (Hans Rauscher, 27.3.2019)