Übergaben am Donnerstag einen Packen von 32.000 Karfreitags-Unterschriften: Bischof Michael Bünker und die Vizepräsidentin der Synode Gisela Malekpour.

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Wien – Rund 32.000 Menschen haben eine Petition unterschrieben, in der der Karfreitag als Feiertag für alle gefordert wird. Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker hat die Unterschriftensammlung am Donnerstag an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) übergeben.

"Es war ein sehr offenes und vertrauensvolles Gespräch auch mit viel Verständnis für die Anliegen der religiösen Minderheiten der Evangelischen und Altkatholischen", sagte Bünker nach der Übergabe der Petition. Rechtliche Schritte gegen die bereits beschlossene Karfreitagsregelung stehen laut dem Bischof aber weiter im Raum: "Während wir hier sprechen, sitzen die Juristen und Juristinnen und prüfen es genau. Und ich nehme an, sie prüfen es nicht, um es nicht zu tun."

Treffen am Allgemeinplatz

Ein Sprecher von Wolfgang Sobotka reagierte allgemein: "Petitionen sind eine Möglichkeit der demokratischen Partizipation. Die Entgegennahme von Petitionen ist dem Präsidenten des Nationalrates daher ein grundsätzliches Anliegen."

Bis 2018 hatten nur Evangelische und Altkatholiken in Österreich Anspruch auf einen Feiertag am Karfreitag. Diese Praxis hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) Ende Jänner zu Fall gebracht. Als Reaktion darauf hatte der Nationalrat Ende Februar mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ ein neues Gesetz verabschiedet, das allen Angestellten einen Anspruch auf einen "persönlichen Feiertag" einräumt. Dafür müssen sie sich jedoch einen Urlaubstag nehmen. (APA, 28.3.2019)