Am Samstag im Opera Club: Der DJ und Produzent Branko

Maria Jose Govea

Freitag, 29.3.

Aus dem Süden Londons kommt Aqwea herbei und zeigt uns bei On Fleek, was man in ihren "ends", also ihrem Grätzl, so hört. Grime wahrscheinlich, ein bisserl House – jedenfalls sehr viel Tanzbares.

Auf britische Clubmusik kann man sich halt verlassen, diese Freuden wird uns auch der Brexit nicht nehmen. Digitalism gibt’s auch noch – von dieser Tatsache darf man sich heute im Horst überzeugen. Die Detroit-Techno-Legende Kenny Larkin macht heute die Pratersauna zu einem besseren Ort, während in der Grellen Forelle mal wieder der Fish Market tagt.

Im benachbarten Werk hat man einstweilen Besuch von Serge, Elektronikzampano aus Rotterdam. Sexpositive Partys sind im Kommen (haha!) – konsensuell herumtreiben darf man sich heute bei Devianz im Opera Club.

Samstag, 30.3.

Lissabon, Sehnsuchtsort für alle, die mal in den Süden, aber trotzdem traurig bleiben wollen, hat sich in den letzten Jahren nicht nur zu einem Tourismushotspot gemausert, sondern auch einige sehr spannende Musikkollektive und Labels hervorgebracht.

Der queere Technoexperimentaltrupp von Mina, die Kuduro-Vordenker von Príncipe und – das partytechnische Herzstück – Enchufada. Der Gründer dieses Labels, DJ und Produzent Branko, wurde als Teil von Buraka Som Sistema bekannt und machte sich auch als Beatlieferant für Künstler wie M.I.A oder Santigold einen Namen. Man muss sich ihn wie eine Art sympathischen Diplo vorstellen – das sollte bereits Grund genug sein, am Samstag im Opera Club vorbeizuschauen, denn es bedeutet: maßloses Tanzen! Apropos: Abschlusspartys von Tanzfestivals sind auch immer ein heißer Tipp, da die Gäste meistens etwas mit ihren Körpern anzufangen wissen. Deswegen: Imagetanz-Finalsause im Celeste!

Die Reihe Nils Desperandum feiert Achtjähriges im Rhiz, geschmackvollem Trash mit Attitüde wird bei der Frühlingsausgabe von Malefiz im Fluc gehuldigt. In der Tonstube widmet man sich auf Vinyl bei FAV’ Classix Househits aus den 90ern, und in Meidlings Perle, dem Chateau Rouge, steht bei der Reihe Smallforms wieder alles im Zeichen des Soundexperiments und der Zuhörkunst. (Amira Ben Saoud, 29.3.2019)