Zwei Tage im türkis-blauen Postenkarussell: Am Mittwoch gibt die Staatsholding Öbag bekannt, dass Thomas Schmid zum Alleinvorstand bestellt wird. Schmid war bisher Generalsekretär im Finanzministerium, hat dort also an der Schaffung jenes Jobs mitgewirkt, den er nun besetzen darf. Managementerfahrung in Großkonzernen, die er nun verwalten soll, hat er nicht. Braucht er aber auch nicht, in der Ausschreibung war diese nicht gefordert. Ausgeschrieben wurde aber natürlich, auch wenn seit Monaten klar war, dass er den Job bekommen würde.

Am Donnerstag teilt das Innenministerium von Herbert Kickl mit, dass die bisherige Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit, Michaela Kardeis, Verbindungsbeamtin des Ressorts in den USA wird. Den Job gab es bisher nicht. Er wurde extra für die beim Minister offenbar in Ungnade gefallene Kardeis geschaffen. Natürlich wurde auch hier ausgeschrieben, auch wenn seit Monaten klar war, dass sie den Job bekommen würde.

Ebenfalls am Donnerstag wird der neue Vorstand für die in die Öbag verschobene Casinos Austria AG gekürt. Neben der langjährigen Casinos-Managerin und ÖVP-Vizeparteichefin Bettina Glatz-Kremsner zieht auch der FPÖ-Bezirksrat und Sigma-Manager Peter Sidlo in den Vorstand ein. Ihn hat die FPÖ auch bereits in den Notenbank-Generalrat geschickt. Früher nannte man all das klassischen Postenschacher. Heute sagt man neuer Stil dazu.(Günther Oswald, 28.3.2019)