Schon ab 2020 sollen Buchungsplattformen wie Airbnb alle Buchungen und Umsätze melden. Private Vermieter müssen sich laut Regierung künftig zentral registrieren. Welche Strafen bei Missachtung drohen, ob die privat vermieteten Unterkünfte nun teurer werden – und wo es die meisten Airbnbs in Österreich gibt.

Über die Airbnb-Touristen mit ihren Rollkoffern freuen sich nicht alle.
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  • Auf die Nummer kommt es an: Wer seine Wohnung an Touristen vermieten will, wird sich künftig auf der Plattform oesterreich.gv.at registrieren müssen – und erhält dann eine Nummer, die er ab sofort bei seinem Inserat auf Airbnb angegeben muss. Potenzielle Mieter können damit überprüfen, ob der Anbieter registriert ist. Anderswo funktioniert das schon sehr gut, Airbnb hat dieses System schon in vielen Städten und Regionen eingeführt. Die Plattform unterstützt so ein "digitales, kostenfreies" Registrierungssystem ausdrücklich.
  • Die Rezepte der Politik gegen Airbnb und Co: Seit einiger Zeit gibt es vermehrte Anstrengungen, den Wildwuchs mit der touristischen Vermietung "normaler" Wohnungen einzudämmen. Bisher kochte aber jede Stadt und Region ihr eigenes Süppchen. Salzburg und Tirol überlegten selbst schon die Einführung einer Registrierungspflicht, bei Verstößen dagegen waren Strafen bis 25.000 Euro geplant. Die Bundesregierung will nun eine bundesweit einheitliche Regelung umsetzen. Verschärft wurden aber auch bereits Raumordnungsgesetze und Bauordnungen der Bundesländer. In Wien darf nun in Wohnzonen nicht mehr gewerblich an Touristen vermietet werden. Laut Auskunft der Baupolizei gingen in den vergangenen Wochen schon vermehrt Anzeigen von Nachbarn ein.
  • Wien ist das Airbnb-Zentrum in Österreich: Die Bundeshauptstadt hat bei weitem die meisten über Airbnb kurzzeitig anmietbaren Angebote in Österreich, nämlich knapp 11.000 (siehe Grafik unten). Salzburg liegt mit mehr als 700 auf Platz zwei, dahinter folgt Innsbruck mit 600. Die Angebote konzentrieren sich meist auf innerstädtische Stadtteile. In Wien sind die Hotspots die Bezirke 1, 2, 4 und 7. Eine Untersuchung zum Salzburger Markt zeigt, dass 28 Prozent der Angebote von nur fünf Prozent der Anbieter stammen (also von Leuten mit mehr als fünf Unterkünften). 19 Prozent hatten zwei bis fünf Angebote, drei Viertel nur eine einzige Unterkunft.
  • Wie viel Geld sich mit Airbnb machen lässt: Wohnungen kurzzeitig an Touristen zu vermieten ist viel lukrativer, als sie am regulären Wohnungsmarkt anzubieten. Ganze neue Geschäftszweige sind in den letzten Jahren in diesem Segment entstanden. Wohnungen werden "regulär", also langfristig, angemietet und dann tageweise an Touristen weitervermietet. In Salzburg kommt laut einer aktuellen Studie der Uni Salzburg rund die Hälfte aller Airbnb-Anbieter auf Einnahmen von mehr als 1500 Euro im Monat, fast jeder Fünfte lukriert sogar mehr als 13.500 Euro!
  • Wird Airbnb teurer? Ja, womöglich. Die Registrierung soll zwar kostenfrei sein und muss also nicht eingepreist werden. Ziel ist es aber, schwarzen Schafen den Weisel zu erteilen. Ein Rückgang des Angebots ist aber zu erwarten und damit ein Anstieg der Preise.
  • Das Wohnrecht interessiert viele nicht. Viele Kurzzeit-Mietangebote auf Plattformen wie Airbnb und Co dürfte es wohnrechtlich betrachtet eigentlich gar nicht geben. Bei Eigentumswohnungen ist die Zustimmung aller Miteigentümer nötig, bei Mietwohnungen gibt es oft ein Untermietverbot – insbesondere bei geförderten Mietwohnungen. Dieses bereits existierende Verbot will die Regierung nun aber explizit und ein für alle Mal festschreiben. (Martin Putschögl, 31.3.2019)