München – David Alaba und seine Bayern-Kollegen peilen am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg drei Punkte an, um im Fernduell mit Borussia Dortmund weiter an der Spitze der deutschen Fußball-Bundesliga zu bleiben. "Wir wollen als Tabellenführer in das Spiel gegen Dortmund gehen. Und dann hat Deutschland das, was man sich immer erhofft: einen Clasico auf Augenhöhe", betonte Trainer Niko Kovac am Freitag.

Vor dem gefühlten Meisterschaftsendspiel am 6. April in München müssen die beiden Titelrivalen aber in 500 Kilometern Entfernung die Nerven bewahren und ihre Pflicht erfüllen. "Die Ausgangssituation ist für beide dieselbe", sagte Kovac. Denn auch Dortmund, das nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter den punktegleichen Bayern liegt, hat daheim gegen Wolfsburg fix drei Punkte eingeplant.

Die so lange nicht mehr erlebte Spannung im Meisterschaftskampf elektrisiert alle. Auch die Bayern-Stars selbst sind nach sechs Titeln en suite mit jeweils einem Vorsprung von mindestens zehn Punkten angestachelt. Längst ist es das von Thomas Müller prophezeite "rassige Duell". Teamkollege Mats Hummels freut sich, "dass es endlich wieder diesen spannenden Meisterkampf gibt". Das sei für die Fans, aber auch für die Kontrahenten überragend. "Darauf fiebert man hin", sagte der 30-jährige Innenverteidiger.

Die beiden ehemaligen DFB-Stars erlebten wie Jerome Boateng nach der abrupten Ausbootung aus der deutschen Nationalmannschaft durch Bundestrainer Joachim Löw eine ungewöhnliche Länderspielpause. "Die Arbeitsgruppe war größer als sonst", berichtete Kovac. Nach sehr guten Trainingstagen seien alle "ausgeruht, frisch und hungrig und wollen sich wieder in der Bundesliga beweisen".

Beim Vorglühen für den Klassiker in München hat Kovac eine reichhaltige Personalauswahl. ÖFB-Star Alaba stieg nach muskulären Problemen wieder ins Training ein. "Bis auf Alphonso Davies und Arjen Robben haben wir alle dabei", erklärte der Coach. Corentin Tolisso wird nach seinem Kreuzbandriss weiterhin aufgebaut, der Franzose trainierte aber schon wieder mit der Mannschaft.

Gleich nach dem Aus in der Champions League gegen Liverpool hatte Kovac das Double als neues Ziel ausgegeben. Und auf dem Weg zum siebenten Titel en suite und dem Gewinn DFB-Pokal mag sich der 47-Jährige nicht mit zu vielen Zukunftspersonalien wie der um 80-Millionen-Mann Lucas Hernandez befassen. "Alles was ab dem 1.7. passiert, ist jetzt für mich überhaupt nicht relevant", betonte der Kroate. Der Fokus liegt vorerst auf Freiburg – und danach einzig und allein auf der Kraftprobe mit dem BVB. (APA; 29.3.2019)