Oslo – Die norwegische Regierung will die Rundfunkgebühren abschaffen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK mit Steuergeldern finanzieren. Das teilte Kulturministerin Trine Skei Grande am Freitag mit.

"Nachrichtenmedien haben einen Wert als demokratische Meinungsmacher, als Kontrollorgan für die Mächtigen und als Verwalter von Sprache, Kultur und gemeinsamer Identität", sagte Grande. Es sei wichtig, dass der NRK ein starker öffentlich-rechtlicher Sender ohne Werbung bleibe.

Von dem neuen Steuermodell profitieren vor allem Menschen, die allein leben. Die Norweger bezahlen bisher jährlich mehr als 300 Euro pro Hausstand an Rundfunk- und Fernsehgebühren. Die künftige Steuer soll rund 1.700 norwegische Kronen (170 Euro) pro Person betragen. Für eine Familie mit zwei Erwachsenen kommt es damit ungefähr aufs Gleiche heraus. Die Steuer ist je nach Einkommen gestaffelt und muss ab dem 18. Lebensjahr bezahlt werden.

Nach den Plänen der Regierung wird die Rundfunkgebühr bis zum 1. Jänner 2020 abgeschafft. In Österreich fordert vor allem die mitregierende FPÖ die Abschaffung der ORF-Gebühren und ihren Ersatz durch die Finanzierung des ORF aus dem Budget. Die Frage ist heftig umstritten. Laut Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) soll ein neues ORF-Gesetz noch heuer beschlossen werden, in Kraft treten soll es Anfang 2020. (APA, dpa, 29.3.2019)