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Eines der historischen Schwarz-Weiß-Fotos zur Bed-in Aktion 1969 von John Lennon und Yoko Ono für den Weltfrieden.

Foto: dpa

Den Haag – Ein verschollener Farbfilm des legendären "Bed-in" von Ex-Beatle John Lennon und seiner Frau Yoko Ono ist in den Niederlanden wieder aufgetaucht. Die Bilder der Aktion des Künstler-Paares, das nach seiner Hochzeit im Namen des Weltfriedens eine Woche lang in einem Amsterdamer Hotelbett verbrachte und sich dabei interviewen und filmen ließ, waren 1969 um die Welt gegangen.

Bei "Großputz" ging Film verloren

Ein Teil der Aufnahmen verschwand allerdings bald. Es war der zweite Teil von Aufnahmen, die niederländische Journalisten für einen Dokumentarfilm über Lennon und Ono in Farbe gedreht hatten. Die Bilder wurden nur einmal öffentlich gezeigt, danach verschwanden sie im Archiv des öffentlich-rechtlichen Senders KRO. Dort ging bei einem Großputz in den 80er Jahren die Spule des Films kaputt.

Schließlich wurde der Film in letzter Minute von Jan Hovers, einem damaligen Mitarbeiter des Archivs, gerettet. "Da war einen Karton, auf dem mit großen Buchstaben stand: 'Flitterwochen von John Lennon, zweiter Teil'", erzählte Hovers am Sonntagabend im niederländischen Fernsehen. Er habe geglaubt, dass es sich um eine Kopie handle, und den Karton zu Hause in seinem Keller verstaut. Jetzt endlich habe sich aber herausgestellt, "dass ich jahrzehntelang einen historischen Schatz bei mir hatte", sagte Hovers.

50 Jahr-Jubiläum des Bed-in

"Das ist er tatsächlich", bestätigte der Beatles-Historiker Mark Lewisohn die Echtheit der Filmaufnahmen von Lennons und Onos Bed-in. Die Aktion ist mittlerweile 50 Jahre her. Das Amsterdamer Hilton-Hotel, in dessen Bett Lennon und Ono Hof hielten, machte aus diesem Anlass die Suite des Paares für zehn Tage der Öffentlichkeit zugänglich. An den Führungen durch die Suite nahmen tausende Fans teil.

Lennon und Ono hatten am 20. März 1969 auf Gibraltar geheiratet und danach mehrere "Bed-ins" veranstaltet. Lennon wurde 1980 von einem psychisch kranken Fan im New Yorker Central Park erschossen. (APA/AFP, 1. 4. 2019)