Christina Metzler ist die jüngste VP-Kandidatin

Foto: Mauche

Raphael Wichtl (re) unterlag Christoph Thoma.

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Dornbirn – Obmann eines ÖVP-Bundes zu sein bedeutete immer ein sicheres Mandat. Die Zeiten ändern sich, das musste Montagabend Raphael Wichtl (27), Landesobmann der JVP in Vorarlberg, am Montagabend erkennen. Er verlor bei der Wahl der Landesliste für die Landtagswahl am 22. September die Kampfabstimmung gegen den Bludenzer Kulturmanager Christoph Thoma (45). Der junge Mann war sauer, schließlich "hätten wir die Zukunftsthemen extrem gut besetzen können".

Parteichef Markus Wallner sieht die Wahl für die Jugendorgansiation noch nicht verloren: "Ein zweiter Platz auf der Landesliste kann durchaus noch ein Mandat bedeuten. Vorausgesetzt, es sind genug Reststimmen im Topf." Die Wahl Thomas, der auf der Bezirksliste der Bäuerin Andrea Schwarzmann (54) den Vortritt ließ, war vom Präsidium wohlvorbereitet.

Denn in Bludenz, wo bei der nächsten Gemeindewahl Langzeitbürgermeister Mandi Katzenmayer nicht mehr kandidieren wird, steht für die Volkspartei der Bürgermeistersessel auf dem Spiel. Sie wird mit Simon Tschann einen völlig unbekannten 26-Jährigen ins Rennen schicken. Den sicheren Listenplatz für Thoma sieht Wallner als klare Ansage, dass Bludenz und damit Vorarlbergs Süden im Landtag mehr Bedeutung bekommen soll.

Jung und weiblich

Die VP-Liste birgt einige Überraschungen. So wurde die Geschlechterparität dank parteiinterner Quote erreicht. Auf 34 der 69 Listenplätze stehen Frauen. Auf den Mandatsplätzen ist das Verhältnis ausgewogen. Erstmals könnte damit die Landtagsfraktion der Volkspartei zur Hälfte aus Frauen bestehen.

Ein weiteres Novum: 44 der 69 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich erstmals einer Landtagswahl, sind neu in der Landespolitik oder Politik an sich. 20 sind unter 30 Jahre alt. Die Jüngste, Christina Metzler, geboren 1996, bekam einen sicheren Listenplatz, sie wird die jüngste Abgeordnete, die je für die Volkspartei im Landtag saß, sein. "Sie wird sehr junges Denken in den Landtagsklub bringen, das tut uns gut", sagt VP-Chef Wallner.

2014 hatte die Volkspartei knapp 42 Prozent der Stimmen und damit 16 von 36 Mandaten erhalten. Die aktuellste Umfrage (Sora), am 23. März veröffentlicht, prognostiziert für die Volkspartei 45 Prozent.

Wählen sollte man die Volkspartei, so ihre Werbestrategen "Weil’s um Vorarlberg geht". Türkis eingefärbt wird nicht. Man bleibt bei den alten Parteifarben Gelb-Schwarz. (Jutta Berger, 1.4.2019)