Wien – Schon jetzt sind 3D-Drucker weitverbreitet, ihr Einsatz in der Industrie beschränkt sich aber meist auf die Fertigung von Prototypen und einfachen Modellen. Die Firma In-Vision Digital Imaging Optics aus Guntramsdorf in Niederösterreich hat hingegen eine Technologie entwickelt, die in der Serienproduktion eingesetzt werden kann.

Die "intelligente Belichtungsmaschine für seriellen 3D-Druck" namens Light Engine wurde vergangene Woche mit dem Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Die höchste staatliche Auszeichnung für innovative Unternehmen wird im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (AWS) organisiert, heuer wurde sie zum 39. Mal vergeben.

Die Light Engine ist eine optoelektronische Maschine, die ein neues 3D-Verfahren ermöglicht: Bis zu acht Millionen einzeln ansteuerbare Mikrospiegel schicken dabei hochauflösende UV-Lichtsignale an exakt jene Stellen des zu bearbeitenden Kunststoffs, wo dieser aushärten soll. Die 3D-gedruckten Produkte seien dadurch stabiler, weil anders als beim üblichen Schicht-für-Schicht-Auftragen keine Sollbruchstellen entstehen, heißt es.

Kunden auf vier Kontinenten

Das Unternehmen beliefere Kunden auf vier Kontinenten, wo die Light Engine zur seriellen Fertigung etwa von Autokomponenten, Zahnimplantaten oder Teilen für Küchenmaschinen verwendet wird. Das Unternehmen forscht, entwickelt und produziert ausschließlich am Standort in Guntramsdorf und konnte die Zahl der Mitarbeiter in den letzten drei Jahren von 35 auf 140 erhöhen.

"Etwa 20 bis 25 Prozent unseres Umsatzes werden jährlich in Forschung und Entwicklung investiert", sagt Michael Steiner, Geschäftsführer von In-Vision Digital Imaging Optics.

Der von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) vergebene KMU-Sonderpreis Econovius ging an die MAI International GmbH für eine vernetzte Anlage zur Produktion von Porenleichtbeton (PLB), ein ökologisch hochwertiger Leichtbaustoff, der bei der Herstellung wenig CO2 und Energie verbraucht.

Mit dem vom Verbund gestifteten Sonderpreis Verena wurde die TDK Electronics GmbH & Co OG aus Deutschlandsberg in Kooperation mit der Technischen Universität Graz ausgezeichnet. Dort entwickelte man einen brand- und explosionssicheren Akku, der Elektronikgeräte sicherer machen soll. (Karin Krichmayr, 4.4.2019)