Im Jahr 2015 fanden nur mehr 27 Prozent der befragten Jugendlichen, es sei "in Ordnung, eine Zigarette zu probieren." Die Popularität von E-Zigaretten hat daran nichts geändert.

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Was E-Zigaretten bewirken, dazu gab es in den letzten Jahren viele Untersuchungen. Nun zeigt eine britische Studie, dass die elektronischen Glimmstängel nicht zum befürchteten Revival des Zigarettenkonsums unter Jugendlichen geführt haben. Bei 13- bis 15-Jährigen würden herkömmliche Zigaretten seit der Einführung der E-Zigarette im Durchschnitt nicht positiver gesehen als vorher, heißt es in der Untersuchung, die kürzlich im Fachblatt "BMJ Journal Thorax" veröffentlicht wurde.

Dies widerspreche der Annahme, "dass E-Zigaretten das Rauchen bei Jugendlichen wieder normalisieren". Die Forscher haben das Verhalten von einer Million Jugendlichen in Großbritannien in den Jahren 1998 bis 2015 untersucht. Während dieser Zeit sank der Anteil der 13- bis 15-Jährigen, die mindestens ein Mal geraucht haben, von 60 auf 19 Prozent. Der Anteil regelmäßiger Raucher ging von 19 auf fünf Prozent zurück.

Auch die Sicht auf das Rauchen habe sich bei den Jugendlichen im Vereinigten Königreich deutlich gewandelt, legen die Forscher dar. Während im Jahr 2000 noch 70 Prozent der Jugendlichen angaben, es sei "in Ordnung, eine Zigarette zu probieren", waren es 2015 nur noch 27 Prozent.

Gefahr unklar

An diesen Tendenzen änderte sich der Studie zufolge auch nichts in den Jahren 2011 bis 2015, als sich die E-Zigarette ausbreitete. Zahlen aus anderen europäischen Ländern und Nordamerika sprechen für eine ähnliche Entwicklung.

Wie gefährlich E-Zigaretten für Minderjährigen und Erwachsenen tatsächlich sind, ist wegen mangelnder Erfahrungswerte noch unklar. Laut einer Untersuchung mit fast 100.000 Erwachsenen in den USA, steigt durch das Dampfen mit E-Zigaretten das Risiko für Herzerkrankungen um 34 Prozent, für Gefäßerkrankungen um 25 und für Depressionen um 55 Prozent. Bei den Konsumenten herkömmlicher Zigaretten sind diese Risiken noch wesentlich höher. (APA, 3.4.2019)