Einblick in den Sternhaufen M 11. Als er sich bildete, hatten auf die Erde gerade die Dinosaurier ihre Erfolgsgeschichte gestartet.
Foto: ESA/Hubble & NASA, P. Dobbie et al.

Greenbelt, Maryland – Das Goddard Space Flight Center der NASA hat ein neues Bild aus seinem Messier-Katalog veröffentlicht. Der originale Katalog geht auf den französischen Astronomen Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert zurück, der über 100 astronomische Objekte umfasste. Mit dem Hubble-Teleskop versucht die NASA möglichst viele Objekte aus diesem Fundus abzubilden – mit einer Auflösung, von der Messier einst nur träumen konnte.

Das nun veröffentlichte Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Sternhaufen M 11 (das M steht natürlich ebenfalls für Messier), der etwa 6.000 Lichtjahre von uns entfernt ist und knapp 3.000 Sterne umfasst. Bekannt ist er auch als "Wildentenhaufen", weil einige seiner helleren Sterne von uns aus gesehen eine V-förmige Formation bilden – ähnlich wie Enten im Flug.

"Kurzlebiges" Objekt

Das Bild ist eine Momentaufnahme, und nach kosmischen Maßstäben ist dieser Moment vergänglich: M 11 ist ein offener Sternhaufen, und solche Ansammlungen sind sehr viel weniger kompakt als Kugelsternhaufen – dementsprechend gering ist ihr Zusammenhalt. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker wirken sich Schwerkrafteinflüsse aus der kosmischen Nachbarschaft auf die lose Ansammlung aus und lassen deren Sterne auseinanderdriften.

M 11 ist erst etwa 220 Millionen Jahre alt – zum Vergleich: die ältesten Kugelsternhaufen stammen mit einem Alter von mindestens zehn Milliarden Jahren aus der Frühzeit des Universums – und als Einheit bereits in seiner letzten Phase angelangt: Laut NASA wird sich der Sternhaufen schon in den kommenden paar Millionen Jahren Stück für Stück auflösen. (red, 4. 4. 2019)