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Madrid – Auf den Straßen von Madrid angebotenes Cannabis ist teilweise mit Fäkalkeimen verunreinigt. Das schreiben spanische Forscher im Fachmagazin "Forensic Science International". Drogenhändler schluckten das Cannabisharz vor der Reise nach Spanien in kleinen Plastik-Pellets und nehmen später Abführmittel, um diese wieder auszuscheiden.

Manuel Perez Moreno von der örtlichen Complutense-Universität hatte mit seinem Team 90 Päckchen Haschisch bei Straßenhändlern erworben und dann im Labor mikrobiologisch untersucht, ob diese zum Konsum geeignet sind. Das Resultat: 88,3 Prozent der Proben bestanden den Test nicht. Viele enthielten Spuren von Kolibakterien (Escherichia coli), eines im Darm lebenden Bakteriums, das krank machen kann, heißt es in der Studie. Bei einigen Proben wurden zudem Fäkalgerüche festgestellt.

Potenziell tödlicher Schimmel

Zehn Prozent der untersuchten Proben waren mit dem Schimmelpilz Aspergillus verseucht, der ebenfalls zu schweren Krankheiten vor allem in der Lunge führen kann. "Aspergillose kann zum Tod führen, wenn sie unbehandelt bleibt", zitierte die spanische Zeitung "El Pais" Perez Moreno.

Das Fazit der Experten: "Illegaler Haschisch-Verkauf auf der Straße stellt ein öffentliches Gesundheitsrisiko dar." Der Kauf und Verkauf der Droge ist in Spanien illegal, aber ein privater Anbau von Hanfpflanzen in kleinem Rahmen zum Hausgebrauch ist erlaubt, solange dies nicht öffentlich sichtbar ist. (APA, 5.4.2019)