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Bereit für den Showdown.

Foto: GETTY IMAGES/AFP/JAMIE SQUIRE

Mit Nervenstärke und Kampfgeist hat es Emma Spitz an die legendäre Magnolia Lane geschafft. "Ich bin überglücklich", sagte die 18-jährige Golferin, nachdem beim Augusta National Women's Amateur ihre Finalqualifikation und damit die Teilnahme an der Schlussrunde im legendären Augusta National GC festgestanden war. Am Samstag kommt es nun dort zum großen Showdown.

Spitz musste für die Finalteilnahme aber hart kämpfen und durch ein Wellental der Gefühle. Denn nach ihrer ausgezeichneten 71er-Runde und Platz acht zum Auftakt mühte sich die 18-Jährige am Donnerstag auf dem Qualifikations-Kurs "Champions Retreat" unter dem Druck des Bestehen-Müssens zu einer mageren 76. Damit war sie zwischendurch auch schon kurz weg vom Cut der Top 30 gewesen.

"Nicht mein Lieblingstag"

"Ich habe mir echt schwergetan. Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist oder so. Aber seit einem Jahr ist der zweite Tag irgendwie nicht mein Lieblingstag", gestand Spitz gegenüber der APA – Austria Presse Agentur. Sie habe am Donnerstag einfach nicht gut gespielt. "Da waren gute Schläge, die teilweise schlecht ausgegangen sind. Und schlechte Schläge, die halt auch schlecht gewesen sind", erklärte die Niederösterreicherin. Deshalb habe sie einfach nur versucht, zu kämpfen. "Dass ich dann am letzten Loch noch ein Birdie gemacht habe, war echt super."

Mit diesem Schlaggewinn in letzter Sekunde schaffte es Spitz noch ins Play-off der elf Spielerinnen, die nach zwei Runden gemeinsam auf Platz 21 gelegen waren und somit um zehn Plätze kämpfen mussten. Neun, darunter Spitz, machten dann gleich am ersten Extraloch alles klar.

Nervenaufreibend

Schon die reguläre Runde davor sei extrem nervenaufreibend gewesen, berichtete Spitz. "Auch, weil ich mir nicht sicher war, ob es nun zu einem Play-off kommt oder nicht", schilderte sie die große Nervenprobe. "Jetzt bin ich echt happy, dass ich das geschafft habe. Es war doch ein großes Ziel von mir."

Erstmals in der Geschichte trägt die "Herrenbastion" Augusta National GC diese Woche ein Damenturnier aus und auch wenn dieses Amateurspielerinnen vorbehalten ist, erzeugt es in den USA und weltweit enormes Medienecho. Spitz hatte sich schon 2018 mit dem Sieg bei der British Amateur dafür qualifiziert und nun auch den nächsten Schritt geschafft. Sie ist unter den Top 30, die am Samstag auf einem der berühmtesten Golfplätze der Welt die Schlussrunde bestreiten und damit so legendäre Passagen wie den gefürchteten "Amen Corner" wettkampfmäßig bespielen können.

Schnuppern

"Beschnuppern" durften aber alle 72 Turnierteilnehmerinnen den Platz, auf dem kommende Woche mit dem Masters das erste Herren-Major des Jahres gespielt wird, schon am Freitag mit einer Proberunde. Spitz schlägt am Samstag um 14.30 Uhr MESZ ab, sie hat sich für diese einzigartige Runde auch Tipps von Bernd Wiesberger geholt.

Als Führende geht Jennifer Kupcho in die Schlussrunde. Die routinierte US-Amerikanerin hält nach Runden mit 68 und 71 Schlägen bei 5 unter Par und führt einen Schlag vor der Mexikanerin Maria Fassi. Spitz liegt mit 3 über Par auf dem geteilten 21. Platz und hat daher acht Schläge Rückstand auf Kupcho. Die 21-jährige Amerikanerin hat bereits die Zulassung für die LPGA-Tour, wollte mit dem Umstieg ins Profilager aber bis nach dem denkwürdigen Amateurturnier in Augusta warten. (APA, 5.4.2019)