Paris – Beim Pariser Auktionshaus Drouot wurde am Donnerstag eine Reihe historischer Gegenstände versteigert – unter anderem ging eine von der Wehrmacht verwendete Enigma-Verschlüsselungsmaschine für 48.100 Euro an den Mann. Prunkstücke der Versteigerung waren aber drei Liebesbriefe, die Napoleon Bonaparte an seine Ehefrau Joséphine de Beauharnais geschrieben hatte und die nun einen Käufer für 513.500 Euro fanden.

Die Briefe wurden zwischen 1796 und 1804 geschrieben, was sich mit dem Zeitraum deckt, in dem Napoleon den Gipfel der Macht erklomm: 1795, kurz vor der Hochzeit mit Joséphine, war er zum Oberbefehlshaber der Armee des Inneren ernannt worden. Es folgten ein Feldzug nach Italien, die Ägypten-Expedition und die Wahl zum Ersten Konsul der Französischen Republik. Am 2. Dezember 1804 schließlich krönte er sich selbst zum Kaiser.

In dem Brief aus dem Jahr 1796 beklagt sich Napoleon während seines Italienfeldzuges, keine Neuigkeiten von Joséphine zu erhalten. "Kein Brief von dir, meine reizende Freundin, du hast also liebliche Beschäftigungen, denn du vergisst deinen Ehemann, der inmitten aller Angelegenheiten und äußerster Müdigkeit nur an dich denkt, nur dich begehrt. (...). Ich bin isoliert. Du hast mich vergessen." Im Jänner 1810 wurden die beiden geschieden. (APA, red, 5. 4. 2019)