Fedora 30 verwendet GNOME 3.32 als Desktop.

Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Fedora gilt als jene Distribution, die Neuerungen aus der Linux-Welt besonders flott aufnimmt. Das hat auch durchaus einen guten Grund, steht dahinter doch mit Red Hat der erfolgreichste Linux-Anbieter. Und dieser nutzt Fedora eben als Experimentierfeld für seine Enterprise-Angebote. Mit entsprechend großem Interesse dürfen neue Veröffentlichungen des Projekts verfolgt werden. Nun gibt es einen neue Vorgeschmack auf die nächste Softwaregeneration.

Vorschau

Für Fedora 30 versprechen die Entwickler zahlreiche Verbesserungen für ihre Distribution. Einen Gutteil davon erbt man direkt durch die Aufnahme der neuesten Version des Linux-Desktops GNOME (3.32), die hier die Default-Oberfläche abgibt. Dazu gehören vor allem Performance-Optimierungen für die GNOME Shell, die die gesamte Desktop-Interaktion merklich beschleunigen. Zudem wurde der Look des Desktops mit frischen Icons und einem modernisierten Theme überarbeitet. Und wer Flatpaks nutzt, kann nun in den Systemeinstellungen gezielt die Berechtigungen für diese verwalten.

Wayland

Doch es gibt auch viele Fedora-spezifische Verbesserungen. So arbeitet nun endlich der proprietäre Grafiktreiber von Nvidia mit Wayland zusammen. Auch sonst gibt es einige Verbesserungen rund um den X.org-Nachfolger. Ein Beispiel hierfür sind Fehlerbereinigungen im Zusammenspiel mit Spielen, wodurch nun etwa sämtliche Steam-Games problemlos unter Wayland laufen sollen. Zudem ermöglichen Arbeiten an Firefox und Chrome Screen Sharing Support für die beiden Browser – etwas das bisher nur unter X.org funktioniert hat. Für Fedora 30 war eigentlich auch geplant, dass Firefox komplett nativ auf Wayland läuft, aufgrund verbliebener Probleme hat man diesen Schritt nun aber auf die Folge-Release verschoben.

Ebenfalls neu ist der "Flicker-free boot": Damit soll – auf Geräten, wo dies möglich ist – das gewohnte mehrfache Wechseln der Bildschirmauflösung beim Bootvorgang weitgehend unterbunden werden.

Silverblue

Neben den normalen Ausgaben von Fedora für Server, Desktop und Cloud gibt es noch eine weitere auf die das Projekt besonders hinweist: Soll doch Fedora Silverblue die Zukunft der Desktop-Version darstellen. Dabei handelt es sich um eine weitgehend unveränderbares Basissystem, das die Nutzer über Flatpaks nach Belieben erweitern können.

MIt Fedora 30 macht Silverblue deutliche Fortschritte, wozu vor allem eine bessere Integration mit GNOME Software gehört, zudem wird auch hier jetzt die proprietäre Nvidia-Treiber unterstützt. Zudem wurde die Einbindung von externen Paketen verbessert, so dass nun etwa auch der Chrome-Browser problemlos installiert werden kann. Weitere informationen zu Silverblue können in einem früheren Artikel nachgelesen werden.

Download

Die Fedora 30 Beta kann von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. Die fertige Version soll dann nach den aktuellen Plänen am 30. April veröffentlicht werden. (Andreas Proschofsky, 7.4.2019)