Wenn die Versprechen halten, könnten die Akkus aus der Schweiz massive Verbesserungen für E-Autos und mobile Elektronik bringen.

Foto: Innolith

Elektroautos haben in den letzten Jahren beachtliche technische Fortschritte gemacht. In einem Punkt sind sie ihren fossil betriebenen Pendants allerdings noch klar unterlegen: Bei der Reichweite. Kommt man mit einem Verbrennungsmotor in einem Auto mit 35-Liter-Tank etwa 500 bis 600 Kilometer weit, liegen die besten elektrischen Serienmodelle bei 200 bis 300 Kilometer. Zudem ist ein "Benziner" auch deutlich schneller vollgetankt, als ein Auto, das mit Strom fährt.

Das Schweizer Unternehmen Innolith will das in den kommenden Jahren ändern. Es arbeitet an einem Akku, der die Reichweite von E-Autos auf 1.000 Kilometer steigern soll und auch eine Reihe anderer Vorteile verspricht, berichtet die "Welt".

Anorganisches Elektrolyt

Das Kernelement hinter den Verbesserungen ist demnach ein anorganisches Elektrolyt, mit dem sich die Energiedichte auf gut 1.000 Wh/kg anheben lassen soll, was etwa eine Vervierfachung im Vergleich zu aktuell genutzten Lithium-Ionen-Batterien bedeuten würde. Dass das Elektrolyt nicht brennbar sein soll, würde dem Akku auch signifikante Sicherheitsvorteile bescheren.

Außerdem seien die Bestandteile günstiger zu beschaffen, weswegen die Innolith-Akkus auch günstiger ausfallen sollen. Und zuletzt heißt es auch, dass sie zehn Mal mehr Ladezyklen ohne Kapazitätsverlust überstehen können.

Auch für Handys geeignet

Die Serienreife soll bald erreicht sein, eine Kleinserienproduktion in Deutschland ist schon in Planung und könnte in zwei bis fünf Jahren anlaufen. Große Mengen sollen künftig aber von Lizenznehmern hergestellt werden.

Das Unternehmen hat bereits namhafte Fürsprecher – darunter etwa einen Experten für Elektrochemie vom US-IT-Riesen Microsoft. Er erklärt auch, dass die Technologie prinzipiell auch in mobilen Endgeräten wie Smartphones zum Einsatz gebracht werden könne. (red, 05.04.2019)