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Schalkes Interimscoach Huub Stevens war ziemlich sauer, hätte wohl nie und nimmer einen Elfer gegeben.

Foto: REUTERS/Leon Kuegeler

Gelsenkirchen – Das Schlagerspiel der deutschen Fußball-Bundesliga ist zu einer einseitigen Angelegenheit geworden. Der FC Bayern feierte am Samstag vor eigenem Publikum einen 5:0-Kantersieg über Borussia Dortmund und übernahm damit einen Punkt vor dem BVB die Tabellenführung.

Zwar hatten die ersatzgeschwächten Gäste die erste Chance – ein Schuss von Mahmoud Dahoud ging an die Außenstange (6.) -, dann aber spielten praktisch nur noch die Bayern. Mats Hummels stellte in der zehnten Minute nach einem Eckball per Kopf auf 1:0, Robert Lewandowski erhöhte mit seinem 200. Liga-Tor sieben Minuten später nach einem schweren Fehler von Dan-Axel Zagadou.

Mit dem 3:0 durch einen überlegten Schuss von Javi Martinez (41.) war die Partie entschieden, Serge Gnabry legte noch vor dem Seitenwechsel nach (43.). Nach dem Seitenwechsel ließen es die Bayern, bei denen David Alaba durchspielte und eine starke Leistung bot, etwas ruhiger angehen. Trotzdem schlugen sie im Finish noch einmal zu: Lewandowski musste nach mustergültiger Vorarbeit von Gnabry nur noch ins leere Tor einschieben.

Frankfurt und RB Leipzig gewinnen

Trotz des ersten Bundesliga-Heimtors nach sechseinhalb Stunden hat der kriselnde Vizemeister Schalke 04 zuvor einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg verpasst. Die Königsblauen unterlagen nach einem Handelfmeter in der Nachspielzeit 1:2 (1:1) gegen den von Adi Hütter trainierten Champions-League-Anwärter Eintracht Frankfurt, der mit dem sechsten Ligasieg in Folge seinen Höhenflug fortsetzte, während das Team von Interimstrainer Huub Stevens nach der neunten Heimpleite nur noch fünf Punkte vor dem Relegationsplatz liegt.

RB Leipzig hat indes Rang drei behauptet. Die Sachsen feierten einen 4:2-Auswärtssieg gegen Bayer Leverkusen und liegen damit weiter drei Punkte vor dem Vierten Eintracht Frankfurt. Düsseldorf setzte sich bei Hertha BSC mit 2:1 durch, Stuttgart und Nürnberg trennten sich 1:1 und Wolfsburg besiegte Hannover 3:1.

Wirbel in Gelsenkirchen

Ante Rebic brachte die Eintracht früh in Führung (13.). Suat Serdar (21.) glich für die Gelsenkirchener aus, die in den vier Bundesliga-Heimspielen zuvor kein Tor erzielt hatten. Nach einem Handspiel von Daniel Caligiuri traf Luka Jovic zum Sieg der Gäste (90.+9). Für die nicht unumstrittene Entscheidung – Caligiuri wurde aus wenigen Metern angeschossen und am Arm getroffen – wurde der Videobeweis eingesetzt. Die Schalker zeigten für die Entscheidung von Schiedsrichter Sascha Stegemann kein Verständnis, beschwerten sich wild gestikulierend. In Folge dessen sah Guido Burgstaller Gelb. Serdar hatte zuvor noch Gelb-Rot (90.+4/wiederholtes Foulspiel) gesehen.

Bereits nach einer halben Stunde hatte es Aufregung gegeben, als Rebic im Strafraum zu Boden ging und die Gäste einen Elfmeter forderten. Doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen und blieb auch nach Ansicht der Videobilder bei seiner Entscheidung. Burgstaller spielte für Schalke durch. Aufseiten der Eintracht stellte Martin Hinteregger in der 15. Minute Goalie Alexander Nübel mit einem Schuss von der Mittellinie vor gröbere Probleme. In der 38. Minute musste der ÖFB-Innenverteidiger verletzt ausgetauscht werden.

Sabitzer per Freistoß zum Ausgleich

In Leverkusen gingen die Gastgeber durch einen von Kai Havertz verwandelten Elfmeter mit 1:0 in Führung, ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer sorgte sechs Minuten später per Freistoß für den Ausgleich. Havertz stellte in der 23. Minute auf 2:1 für Leverkusen, doch dann schlugen die Leipziger entgegen dem Spielverlauf zu. Timo Werner (64.), Emil Forsberg aus einem umstrittenen Hands-Penalty (71.) und Matheus Cunha (83.) bescherten dem Team von Ralf Rangnick einen wichtigen Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Bei den achtplatzierten Leverkusenern wurde Julian Baumgartlinger in der 72. Minute ausgetauscht, Aleksandar Dragovic und Ramazan Özcan saßen auf der Bank. Bei Leipzig spielten Sabitzer und Konrad Laimer durch, Stefan Ilsanker war Ersatz.

Durchspielen durfte Pavao Pervan beim VfL Wolfsburg. Der Ex-LASK-Goalie rutschte in die Startelf, weil sich Stammgoalie Koen Casteels beim Aufwärmen eine Muskelverletzung zugezogen hatte und machte beim 3:1-Heimerfolg seines Teams über Hannover 96 in einigen Situationen eine gute Figur. Auf der Gegenseite spielte Kevin Wimmer durch.

Auch Valentino Lazaro war bei Herthas Heim-1:2 gegen Düsseldorf über die komplette Distanz im Einsatz, ebenso wie bei der Fortuna Kevin Stöger. (APA, sid, red, 6.4.2019)