Kopenhagen – Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei kriminellen Banden ist am Wochenende nördlich von Kopenhagen ein 20-jähriger Mann erschossen worden. Vier weitere Männer im Alter zwischen 20 und 27 Jahren seien bei dem Vorfall am Samstagabend verletzt worden, sagte Lau Thygesen von der Polizei Nordseeland (Nordsjælland) auf einer Pressekonferenz in der Stadt Helsingør.

Ein Polizeisprecher ergänzte am Sonntag, einer der Verletzten sei angeschossen worden, die anderen seien mit einem Messer und einem Fahrzeug verletzt worden. Drei von ihnen lagen am Sonntag weiter im Krankenhaus, Lebensgefahr bestand laut Polizeiangaben aber nicht. Unbeteiligte Passanten waren nicht unter den Verletzten.

Die Polizei vermute, dass es sich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei lokalen Banden handelte, sagte Thygesen. Andere Motive ließen sich jedoch bisher nicht ausschließen. 22 Personen wurden nach den Schüssen vorläufig festgenommen. Der Großteil von ihnen wurde später freigelassen, sechs sollten noch am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden. Sie sind dem Sprecher zufolge polizeibekannt.

Großeinsatz für Polizei und Rettung

Die Schüsse waren am frühen Samstagabend in der Gemeinde Rungsted im Nordosten der dänischen Insel Seeland (Sjælland) gefallen. Auf Bildern vom Tatort war im Anschluss zu sehen, dass mehrere Rettungs- und Polizeiwagen in einer Kurve einer Küstenstraße standen. Im Hintergrund war ein Hubschrauber zu hören.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Sie sperrte den mutmaßlichen Tatort ab und bat Anrainer, in ihren Häusern zu bleiben. Am Sonntag setzte sie ihre Ermittlungen fort. Man wolle sowohl in Rungsted als auch in anderen Teilen des Polizeibezirks besonders sichtbar sein, damit die Bürger sich wieder sicher fühlten, erklärte Ermittler Carsten Spliid.

Rungsted ist Teil der Stadt Hørsholm und liegt rund 30 Kilometer nördlich von Kopenhagen. In der dänischen Hauptstadt sind mehrere Gangs aktiv. Knapp zehn Kilometer nördlich von Rungsted befindet sich das bekannte Kunstmuseum Louisiana. (APA, dpa, 6.4.2019)