So einsam wird es am 1. Mai in der Generali-Arena.

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Wien – Der österreichische Fußballbund (ÖFB) traf am Montag die vielleicht nicht weise, in jedem Fall aber wegweisende Entscheidung, das Cupfinale zwischen RB Salzburg und Rapid am 1. Mai nicht im Stadion der Wiener Austria stattfinden zu lassen.

Sicherheitsbedenken der Exekutive

Ein Vertrag, der die Endspiele bis einschließlich 2022 an die auf 17.500 Plätze erweiterte Generali-Arena vergibt, wurde bei erster Gelegenheit ignoriert. Auslöser waren Sicherheitsbedenken der Exekutive, die Ausschreitungen in der und um die für den Cup Viola Park getaufte Arena in Wien-Favoriten fürchtet. Verwiesen wurde recht lapidar auf die Rivalität zwischen Fangruppen der Austria und Rapids sowie auf entsprechende Wortmeldungen beider Seiten.

Rapid hatte sich in Person von Michael Krammer zu Wort gemeldet. Der Präsident hielt es noch am Abend des glücklichen Finaleinzugs gegen den LASK für "in doppelter Hinsicht besser", das Spiel ins Happel-Stadion zu verlegen. Nicht zuletzt wollen Teile des Rapid-Anhangs nicht für das Endspiel ins Stadion des Erzrivalen reisen – die Einkesselung durch die Polizei auf dem Weg zum Derby in Favoriten im vergangenen Dezember ist noch in lebhafter Erinnerung.

Umgekehrt protestierten Teile des Austria-Anhangs gegen Rapids Auftritt in der Generali-Arena. Zunächst wurden Zugänge symbolisch versperrt, dann, während der Partie gegen Sturm am Sonntag, gegen Vorstand Markus Kraetschmer protestiert, der zum Vertrag stehen wollte – schließlich lukriert die Austria über vier Jahre dem Vernehmen nach eine sechsstellige Summe.

Kraetschmers Enttäuschung groß

Nach der Entscheidung, ins Happel-Stadion oder nach Klagenfurt auszuweichen, ist Kraetschmers Enttäuschung groß. Künftig könne die Sache jedenfalls nicht anlassbezogen diskutiert werden, sagt er zum STANDARD. Kommt etwa Sturm nächste Saison ins Finale, könnten die Grazer durchaus auch für Klagenfurt als Spielstätte plädieren.

Den eigenen Fans will Kraetschmer klarmachen, dass die Austria zusätzliche Auslastung für die Refinanzierung der Arena braucht. Und Rapid? Kraetschmer: "Noch im März gab es von keinem der vier Halbfinalisten einen Einwand gegen ein Finale in der Generali Arena."

Rapid zeigt sich indes erfreut, das Cupfinale nicht im Austria-Stadion austragen zu müssen. "Wir haben uns gegenüber einer Austragung in der Heimstätte des Stadtrivalen von Anfang an skeptisch gezeigt", erinnerte Christoph Peschek, Geschäftsführer Wirtschaft. "Verträge sind natürlich einzuhalten, daher ist es für uns selbstverständlich, dass dem Stadtrivalen eine Abschlagszahlung zusteht", betonte er. (Philip Bauer, Sigi Lützow, 8.4.2019)

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